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«Apotheke der Welt»: Indien verschickt Millionen Impfdosen ins Ausland

14:19
22.01.2021
Indien hat begonnen, im Land produzierte Corona-Impfstoffe ins Ausland zu verkaufen. Erste Lieferungen seien am Freitag nach Brasilien und Marokko geschickt worden, teilte das indische Außenministerium mit. Die beiden Länder würden zunächst je zwei Millionen Dosen des Impfstoffs des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca erhalten, hieß es vom brasilianischen Gesundheitsministerium beziehungsweise vom marokkanischen TV-Sender 2M.

Indien wird oft als die «Apotheke der Welt» bezeichnet, da im zweitbevölkerungsreichsten Land nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller Impfstoffe weltweit hergestellt wird. Viele davon gehen für relativ wenig Geld an ärmere Länder. Für diese Staaten werden die Produkte aus Indien auch jetzt während der Corona-Pandemie von großer Bedeutung sein. Demnächst werde Indien weitere Impfstoffe an Saudi-Arabien, Südafrika, Bangladesch und Myanmar liefern, sagte ein Sprecher des indischen Außenministeriums. Brasilien will aus Indien importierten Astrazeneca-Impfstoff laut der Nachrichtenagentur Agência Brasil an diesem Samstag auf Qualität und Sicherheit testen und noch am selben Tag an die Bundesstaaten verteilen.

Neben dem Verkauf des Corona-Impfstoffs gibt Indien auch Hunderttausende Dosen kostenlos an Länder in der Region ab - als Teil seiner sogenannten Impfstoffdiplomatie. Das Land braucht auch selbst viel Corona-Impfstoff und hat kürzlich mit seiner Impfaktion begonnen - laut Premierminister Narendra Modi der größten der Welt. Bis zum Sommer sollen rund 300 Millionen Menschen in dem Riesenland geimpft werden. Das entspricht weniger als einem Viertel der 1,3 Milliarden Einwohner.

(dpa)

Reiseverband: Tourismus braucht Perspektiven für Neustart

14:18
22.01.2021
Die deutschen Reisebüros und -veranstalter fordern einen Tourismusgipfel für einen Neustart im Reisegeschäft nach der zweiten Corona-Welle. Eine Gruppe aus Politik und Branchenexperten müsse ein Konzept für sicheres Reisen erarbeiten, teilte der Verband am Freitag. Der Tourismus brauche Perspektiven für den Neubeginn. «Mit Nachdruck sollte die EU und Deutschland daran arbeiten, das Tempo für die Impfungen zu erhöhen», hieß es. Sie brächten einen wichtigen Schritt zu mehr Normalität.

Die EU-Staaten hatten sich am Donnerstagabend verständigt, nicht notwendige Reisen weiter einzuschränken, die Grenzen aber offen zu lassen. Neue Virusvarianten sollen gezielter aufgespürt werden und die Impfkampagne besser in Schwung kommen. Es soll einen EU-Impfpass geben, aber vorerst keine Vorteile für Geimpfte etwa beim Reisen.

«Es wird noch eine Weile dauern, bis alle, die sich auch impfen lassen möchten, geimpft sein werden», hieß es beim Reiseverband. Es sei eine Strategie für die Übergangszeit notwendig. «Wir sind überzeugt, dass eine intelligente, risikobasierte Teststrategie hier die Lösung ist.»

(dpa)

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