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Mehr Suizide in Japan - Drastischer Anstieg bei Frauen

14:17
22.01.2021
Die Zahl der Suizide in Japan ist im vergangenen Jahr und damit mitten in der Corona-Pandemie zum ersten Mal seit elf Jahren gestiegen. 20 919 Menschen nahmen sich vorläufigen Daten der nationalen Polizeiagentur zufolge das Leben, knapp 4 Prozent mehr als 2019. Der Anstieg ist demnach auf eine Zunahme der Suizide bei Frauen zurückzuführen: Fast 7000 Frauen setzten ihrem Leben ein Ende, was einem Anstieg von 14,5 Prozent entsprach, wie die Behörde am Freitag in Tokio weiter mitteilte. Bei den Männern sank die Zahl der Suizide indes um 1 Prozent auf 13 943.

Regierungsberichten zufolge gingen in der Corona-Pandemie 2020 in Japan Millionen von Zeitarbeits- und Teilzeitarbeitsplätzen verloren, von denen viele von Frauen und jungen Menschen besetzt waren. «Frauen sind anfälliger für Veränderungen in ihrem Leben, die durch die Pandemie verursacht werden, da sie häufiger als Männer unregelmäßig beschäftigt sind und das Gewicht von Hausarbeit und Kinderbetreuung hoch ist», zitierte die Nachrichtenagentur Kyodo den Soziologieprofessor Takanori Hirano.

Die Corona-Pandemie und auch eine Steuererhöhung hatten Japans Wirtschaftswachstum im 2. Quartal 2020 um gut 29 Prozent einbrechen lassen. Der ostasiatische Inselstaat hat keinen Corona-Ausbruch im Ausmaße wie in Europa oder den USA erlebt. Seit Beginn der Pandemie gab es bisher etwa 354 600 bestätigte Infektionsfälle sowie mehr als 4900 Tote im Zusammenhang mit dem Virus, wie aus einer Statistik des staatlichen Rundfunksenders NHK hervorgeht.

(dpa)

Länder fordern stärkere Finanzhilfen für Skilift-Betreiber

14:15
22.01.2021
Die Betreiber von Skiliften können auf mehr Staatshilfen hoffen als bisher vorgesehen. In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich die Wirtschaftsminister der Bundesländer dafür aus, als Bezugsgröße für staatliche Finanzspritzen nicht den Vorjahreszeitraum zu nehmen, sondern die vergangenen drei Jahre. Im vergangenen Winter gab es relativ wenig Schnee, entsprechend gering waren die Einnahmen der Skilift-Betreiber. In den Jahren davor war es besser. In diesem Jahr gibt es viel Schnee, die Lifte müssen aber pandemiebedingt geschlossen bleiben.

Die Bitte der Länderminister richtet sich an die Bundesregierung, die entscheiden soll. Die Hilfen würden im Rahmen der Überbrückungshilfe III erfolgen.

Am späten Donnerstagnachmittag hatten sich in der Wirtschaftsministerkonferenz die Ressortchefs der Bundesländer und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) per Videoschalte ausgetauscht. Das Schreiben, in dem unter anderem die Skilift-Bitte steht, ist gewissermaßen das Ergebnis dieser Beratungen.

Auch der Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, NRW-Ressortchef Andreas Pinkwart (FDP), ist offen für stärkere Hilfen für die Skiliftbetreiber. Die Betreiber trügen zwar ein «meteorologisches Risiko». Dieses kalkulierten sie für ihre Geschäfte aber ein - in Jahren mit viel Schnee müssten sie so viel Geld auf die hohe Kante legen können, dass sie Jahre mit wenig Schnee wirtschaftlich überstehen könnten. Daher sei es für die Betreiber besonders bitter, dass es ausgerechnet im jetzigen Coronawinter viel geschneit habe, sagte Pinkwart der dpa.

Würde man den Umsatzrückgang nur im Vergleich zum schneearmen Winter 2019 betrachten, bekämen sie kaum Geld aus der Überbrückungshilfe III, gab der Minister zu bedenken. Dann wären die Betreiber doppelt hart getroffen - ihnen entgehe ein gutes aktuelles Geschäft und sie bekämen weniger Hilfsgelder als andere Branchen. «Das Anliegen ist sachgerecht begründet, ich hoffe nun auf die Zustimmung des Bundes», sagte der Liberale.

Skilifte sind in Deutschland unter anderem im Schwarzwald und am bayerischen Alpenrand vorhanden. Auch in der Eifel, im Sauerland, im Harz und im Thüringer Wald gibt es die Abfahrten samt Lift.

(dpa)

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