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Coronavirus-Variante aus Brasilien in Deutschland nachgewiesen

11:33
22.01.2021
Erstmals ist in Deutschland ein Nachweis der in Brasilien kursierenden Corona-Variante bekannt geworden. Die Mutante sei bei einem Reiserückkehrer in Hessen entdeckt worden, sagte Hessens Sozialministerium Kai Klose (Grüne) am Freitag in Wiesbaden. Klose zufolge handelt es sich um den ersten Nachweis in Deutschland. Auch dem Robert Koch-Institut (RKI) war am Freitag kein anderer Nachweis bekannt.

Die Person sei am Donnerstag aus Brasilien in Frankfurt angekommen, erklärte die Virologin Sandra Ciesek. Im Labor sei bei einer PCR-Untersuchung die in Brasilien entdeckte Mutation nachgewiesen worden. Die Sequenzierung stehe noch aus.

Neben der erstmals in Brasilien nachgewiesenen Variante stehen zwei weitere im Fokus, die zunächst in Großbritannien und in Südafrika entdeckt worden waren, und ebenfalls in Deutschland bereits nachgewiesen wurden. Alle drei Varianten stehen im Verdacht, ansteckender zu sein als der Wildtyp des Coronavirus Sars-CoV-2. Es gebe aber keine Hinweise, dass sie zu schwereren Verläufen führten, sagte Ciesek.

Details zu dem Fall wollten Klose und Ciesek nicht nennen. Aus einem Flugzeug sei gemeldet worden, dass eine positiv getestete Person an Bord sei. Diese habe ihres Wissens nach keine Symptome gehabt. Wegen des Einreiselands habe man sich den Erreger genauer angeschaut.

Nach Angaben des RKI ähnelt die in Brasilien nachgewiesene Variante in ihren Veränderungen der aus Südafrika. Eine «erhöhte Transmissibilität wird als denkbar erachtet». Die Situation werde «weiter genau beobachtet».

(dpa)

Polen: Fast alle Impftermine für Senioren bis Ende März vergeben

11:32
22.01.2021
In Polen sind nach Regierungsangaben bereits jetzt die meisten Termine für die Corona-Impfung von Senioren bis Ende März vergeben. Landesweit ständen für diesen Zeitraum nur noch 150 000 freie Termine zur Verfügung, sagte der Chef der Regierungskanzlei, Michal Dworczyk, am Freitag in Warschau.

In den frühen Morgenstunden war die Registrierung für Menschen im Alter von 70 bis 80 Jahren angelaufen, nach Regierungsangaben umfasst diese Gruppe 2,7 Millionen Bürger. Menschen im Alter von über 80 konnten sich bereits in der vergangenen Woche anmelden. Das Fernsehen zeigte Bilder von Rentnern, die vor Ärztezentren für eine Anmeldung Schlange standen, da die Telefon-Hotline vollkommen überlaufen war.

In Spitzenzeiten seien bis zu 300 000 Anrufe pro Minute eingegangen, sagte Dworczyk. Man wolle keine Impftermine über den März hinaus vergeben, da unklar sei, wie viele Impfdosen man innerhalb welcher Zeitspanne erhalten könne. Dworczyk betonte mehrfach, das Problem liege bei dem Impfstoffhersteller Pfizer, der in dieser Woche weniger Impfdosen als vereinbart geliefert hatte.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Freitag verzeichnete Polen 6640 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Im gleichen Zeitraum starben 346 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat das Nachbarland als Risikogebiet eingestuft.

(dpa)

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