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20210122103016

Drosten warnt vor zu frühem Ende der Maßnahmen nach Impferfolgen

10:03
22.01.2021
Der Berliner Virologe Christian Drosten warnt vor einem verfrühten Ende der Corona-Maßnahmen. «Wenn die alten Menschen und vielleicht auch ein Teil der Risikogruppen geimpft sein werden, wird ein riesiger wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, politischer und vielleicht auch rechtlicher Druck entstehen, die Corona-Maßnahmen zu beenden», sagte er dem «Spiegel». «Und dann werden sich innerhalb kurzer Zeit noch viel mehr Leute infizieren, als wir uns das jetzt überhaupt vorstellen können. Dann haben wir Fallzahlen nicht mehr von 20 000 oder 30 000, sondern im schlimmsten Fall von 100 000 pro Tag.»

Das seien dann zwar eher jüngere Menschen, aber wenn sich sehr viele davon infizieren, seien die Intensivstationen trotzdem wieder voll und es gäbe trotzdem viele Tote. «Dieses schlimme Szenario könnten wir etwas abfedern, wenn wir die Zahlen jetzt ganz tief nach unten drücken.»

Drosten geht zudem nicht davon aus, dass der kommende Sommer in Bezug auf Corona ähnlich wird wie der vergangene. «Dass wir 2020 einen so entspannten Sommer hatten, hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass unsere Fallzahlen im Frühjahr unter einer kritischen Schwelle geblieben sind. Das ist inzwischen aber nicht mehr so». Er fürchte, dass es eher so sein wird wie in Spanien, wo im Sommer die Fallzahlen nach Beendigung des Lockdowns schnell wieder gestiegen seien, obwohl es sehr heiß war.

(dpa)

Gesundheitsministerium wirbt mit 25-Millionen-Kampagne fürs Impfen

10:03
22.01.2021
Mit einer Kampagne werben Bundesgesundheitsministerium, Robert Koch-Institut und Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für Impfungen gegen das Coronavirus. Insgesamt 25 Millionen Euro sind für die von der Berliner Agentur Scholz & Friends konzipierte Kampagne «Deutschland krempelt die #Ärmelhoch» vorgesehen, wie eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Mehr als 12 Millionen Euro der Kosten entfielen auf Plakate.

Die Kampagne sei zweigeteilt, sagte die Sprecherin. «Die erste Phase nimmt die Menschen in den Blick, die am meisten gefährdet sind und zuerst geimpft werden. Diese Menschen wollen wir mit zielgerichteten Informationen erreichen. Zugleich wirbt die Kampagne in der Gesamtbevölkerung für Solidarität mit besonders Schutzbedürftigen.» Die zweite Phase starte, «wenn Impfstoff für die gesamte Bevölkerung vorhanden ist».

Zunächst würden Anzeigen auf digitalen Werbeflächen geschaltet. Auf «corona-schutzimpfung.de» informiert das Ministerium. Daneben liefen TV- und Hörfunkspots. Es sollten Anzeigen in regionalen Tageszeitungen und in medizinischen Fachzeitungen folgen. Insgesamt standen dem Gesundheitsministerium nach eigenen Angaben im Haushaltsjahr 2020 für Informationen zum Coronavirus zusätzlich etwa 90 Millionen Euro zur Verfügung.

(dpa)

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