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Deutlich weniger andere Infektionskrankheiten während Corona-Pandemie

14:26
20.01.2021
Während der Corona-Pandemie sind in Baden-Württemberg deutlich weniger andere Infektionskrankheiten wie Masern oder Grippe aufgetreten. Angaben der DAK-Gesundheit vom Mittwoch zufolge wurden 2020 im Südwesten rund 45 000 Fälle von Infektionskrankheiten gemeldet. Im Vorjahr waren es noch 55 000. Das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent. Erkrankungen an Covid-19 flossen nicht in die Statistik ein.

Die Krankenkasse bezieht sich auf bislang unveröffentlichte Zahlen des Robert Koch-Instituts. Berücksichtigt wurden für die Analyse meldepflichtige Krankheiten und Erreger. Besonders stark zurückgegangen sind die Fälle von Windpocken und Noroviren im Land. Auch gefährliche Infektionen wie Denguefieber, von denen bisher Reiserückkehrer betroffen waren, nahmen deutlich ab. In der aktuellen Grippe-Saison wurden seit Oktober 42 Fälle im Labor bestätigt - wesentlich weniger als in den Vorjahren.

«Der Rückgang der Infektionskrankheiten zeigt, dass die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie teilweise auch die Übertragung anderer gefährlicher Krankheiten verhindern», sagt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. Auch Schul- und Kitaschließungen sowie Arbeit im Homeoffice hätten Übertragungen verhindert.

(dpa/lsw)

Landeselternbeirat sieht Pläne für Kita- und Schulöffnungen kritisch

14:11
20.01.2021
Der Landeselternbeirat ist von den Plänen der baden-württembergischen Regierung, Grundschulen und Kitas vielleicht schon Anfang Februar zu öffnen, nicht überzeugt. Der Beiratsvorsitzende Michael Mittelstaedt warf dem Kultusministerium Konzeptlosigkeit vor. Warum gebe es nicht bereits seit Wochen einen veröffentlichten Plan für bestimmte Inzidenz-Werte, fragte er. Vielmehr schiele man nur auf die Infektionszahlen - quasi in Erwartungsstarre, so Mittelstaedt. «Das ist verheerend!»

Baden-Württemberg will Grundschulen und Kitas voraussichtlich vom 1. Februar an schrittweise wieder öffnen - «wenn die Infektionslage das zulässt», hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gesagt. Für die Klassen 5 bis 7 stellt sich Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) zunächst einen Wechselbetrieb vor. Spätestens ab dem 22. Februar sollen nach ihrem Willen alle weiterführenden Schulen mit dem Wechselunterricht beginnen. Die Präsenzpflicht soll aber weiterhin ausgesetzt bleiben.

Mittelstaedt wünschte sich konkretere Pläne für die möglichen Öffnungen. «Es sind viele Detailfragen zu klären wie etwa die Schülerbeförderung, Masken und Abstände.» Dies könne man seit Wochen erledigen, stattdessen sei aber Warten angesagt. Für die Eltern sei das eine Zumutung, die von öffentlicher Hand präsentiert werde. «Bisweilen hat man den Eindruck, die Spitze des Kultusministeriums wäre in Kurzarbeit», kritisierte der Beiratsvorsitzende. Außerdem forderte er auch mehr Perspektiven für Berufsschüler - auch im Hinblick auf ihren beruflichen Werdegang.

(dpa/lsw)

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