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Spahn verteidigt längeren Lockdown

11:59
20.01.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das Verlängern der Corona-Beschränkungen mit weiteren Maßnahmen trotz zuletzt leicht sinkender Infektionszahlen verteidigt. «Das ist mit diesem Lockdown so wie mit einem Antibiotikum: Wenn Sie zu früh aufhören, kann es anschließend noch schlimmer werden», sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Mit Blick auf neue, wohl ansteckendere Virus-Varianten gelte zudem das Vorsorgeprinzip. «Wenn wir die Mutation erstmal überall haben, ist es im Zweifel zu spät.»

Bund und Länder hatten am Dienstagabend beschlossen, den vorerst bis Ende Januar vorgesehenen Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen bis Mitte Februar zu verlängern. Dazu kommen zusätzliche Vorgaben etwa zu besser schützenden Masken in Bussen, Bahnen und Geschäften sowie für mehr Arbeiten von zu Hause.

Spahn sagte, gerade weil die Infektionszahlen auf dem richtigen Weg zu sein scheinen, gelte es, die Anstrengungen nun so zu verstärken, «dass wir die Zahlen richtig runter bringen». Es gehe darum, in eine Größenordnung zu kommen, die auch über einen längeren Zeitraum etwa beim Verfolgen von Infektionsketten und der Kontrolle von Quarantäne beherrschbar sei. «Ich möchte nicht, dass wir uns am Ende vorwerfen müssen, wir haben zu früh gelockert, und nach vier Wochen waren wir wieder da, wo wir vorher waren.»

(dpa)

Corona-Krise lässt Absatz von Lebensversicherungen stocken

11:59
20.01.2021
Die Corona-Krise hat den Absatz neuer Lebensversicherungen im vergangenen Jahr deutlich gebremst. Die Zahl neu abgeschlossener Verträge sei im Vergleich zu 2019 um mehr als zwölf Prozent gesunken, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch in Berlin mit. Die gesamten Beitragseinnahmen der Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds gingen auch deshalb um 0,4 Prozent auf knapp 103 Milliarden Euro zurück, nachdem sie im Vorjahr außergewöhnlich stark um mehr als elf Prozent gestiegen waren.

Nimmt man alle Sparten zusammen, steigerten die deutschen Versicherer ihre Beitragseinnahmen im Corona-Jahr jedoch um 1,2 Prozent auf gut 220 Milliarden Euro. So verzeichnete die Schaden- und Unfallversicherung ein Beitragsplus von 2,1 Prozent. Der nach Beiträgen kleinste Bereich - die private Kranken- und Pflegeversicherung - kam sogar auf ein Plus von 3,8 Prozent.

Die Branche hatte in der Corona-Krise viel Kritik auf sich gezogen, weil sie etwa bei wirtschaftlichen Schäden aufgrund von Betriebsschließungen zunächst nicht eingesprungen war. Viele Fälle landeten vor Gericht. «Wir nehmen diese Kritik sehr ernst», sagte GDV-Präsident Wolfgang Weiler am Mittwoch. «Pandemien hebeln aber das Versicherungsprinzip aus und sind rein privatwirtschaftlich nicht zu versichern», betonte er. Inzwischen sei dies auch in den Bedingungen für Versicherungen, die im Falle von Betriebsschließungen einspringen, klarer formuliert.

Dem GDV zufolge wurden inzwischen rund 900 Millionen Euro in solchen Fällen geleistet. Die meisten Fälle vor Gericht gingen zugunsten der Versicherer aus, hieß es. Der GDV brachte einen privat und staatlich finanzierten Fonds ins Spiel, der auf lange Sicht in solchen Fällen einspringen soll. Die politischen Gespräche dazu stünden aber noch ganz am Anfang.

Im Schaden- und Unfallbereich mussten die Unternehmen weniger Belastungen schultern. Die Leistungen an die Kunden sind nach GDV-Angaben schätzungsweise um 2,5 Prozent auf 52 Milliarden Euro gesunken. Zwar habe die Assekuranz viel Geld für den Ausfall von Veranstaltungen und die Schließung von Betrieben bezahlen müssen. Allerdings habe es weniger Unfälle im Straßenverkehr und in der Freizeit gegeben, erklärte der GDV. Auch die Zahl der Einbrüche und der Firmenpleiten sei gesunken, diese wegen der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht.

(dpa)

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