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20210118135953

Schulleitungen fühlen sich bei Fernunterricht vom Land alleingelassen

13:10
18.01.2021
Die Vereinigung der Schulleiterinnen und Schulleiter im Land hat dem Kultusministerium vorgeworfen, die Schulen in Fragen des Online-Unterrichts im Corona-Lockdown im Stich zu lassen. Im ganzen Land fragten sich Schulleitungen und Lehrkräfte: «Warum muss jede Schule sich eigene Wege und Möglichkeiten suchen, digitalen Online-Unterricht zu gestalten?»

Zudem verstehe man nicht, wieso es unmöglich sei, eine «gut funktionierende Bildungsplattform für alle Schulen» zur Verfügung zu stellen, teilte der Vorstand der Vereinigung am Montag mit. Resümierend fragen die Schulleiter: «Warum lässt das Land die Schulen bei dieser großen Herausforderung allein?»

Die Vereinigung wehrt sich zudem gegen den Eindruck in der Öffentlichkeit, Schulleitungen und Lehrer seien nicht in der Lage, Online-Unterricht zu geben. «Die meisten Schulen kommen mittlerweile sehr gut mit digitalen Medien zurecht und haben bereits vieles in Eigenregie auf den Weg gebracht», heißt es in der Mitteilung. Das Problem seien vielmehr die technischen Rahmenbedingungen und fehlende Hilfsangebote. Ohne Eigeninitiative gehe nichts, denn von der Kultusverwaltung sei «nahezu keine fachliche Unterstützung» zu erwarten.

Lehrerinnen und Lehrer machten Videokonferenzen häufig mit eigens dafür angeschafften und privat finanzierten Laptops. Sie bildeten sich selbst fort und seien im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. «Angebote in der Lehrerfortbildung sind hingegen Mangelware.»

Als besonders ärgerlich empfinden die Schulleitungen «umständliche bürokratische Hürden», die es nahezu aussichtslos machten, Schulen mit einem Glasfaseranschluss auszurüsten. Problematisch sei die Wartung der Computer und der digitalen Infrastruktur. Auch hier würden die Schulen «sehr häufig allein gelassen».

Es sei zudem absehbar gewesen, dass die Server für die Lernplattform Moodle überlastet seien. «Umso ärgerlicher ist es, dass es die Verantwortlichen in der Kultusverwaltung in den vergangenen Monaten versäumt haben, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, damit solche Pannen nicht passieren.»

(dpa/lsw)

Tom Weller/dpa Susanne Eisenmann (CDU), Ministerin für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg. (Archiv)

Man muss den Maßnahmen ja auch die Chance geben, zu wirken.
Susanne Eisenmann (CDU), Ministerin für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg. 13:04
18.01.2021

Eisenmann gegen weitere Verschärfung des Lockdowns

12:58
18.01.2021
Kurz vor dem Treffen von Bund und Ländern warnt Kultusministerin Eisenmann vor weiteren Verschärfungen des Lockdowns. «Man muss den Maßnahmen ja auch die Chance geben, zu wirken.»

Kurz vor dem Treffen von Bund und Ländern warnt Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor weiteren Verschärfungen des Lockdowns. «Die Frage ist für mich tatsächlich: Wo will man weiter verschärfen?», sagte sie am Sonntagabend im «Bild»-Politiktalk «Die richtigen Fragen». Sie halte es zwar für richtig, über eine Verlängerung des Lockdowns nachzudenken. Aber zu einer möglichen Verschärfung sagte sie: «Man muss den Maßnahmen ja auch die Chance geben, zu wirken.»

Sie halte es für schwierig, jetzt schon davon zu sprechen, wie es Ostern oder gar bis Pfingsten ist. Es brauche verlässliche Zahlen. «Wir rennen immer noch Zahlen hinterher, es wird immer noch nicht so viel getestet wie vor Weihnachten», sagte Eisenmann, die auch Spitzenkandidatin der Landtagswahl am 14. März ist. Das sei den Bürgern schwierig zu vermitteln.

(dpa/lsw)

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