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Corona-Schnelltests vor Weihnachten in BW

13:11
17.12.2020
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und weitere Hilfsdienste wollen kurz vor Weihnachten an zahlreichen Standorten im Land Corona-Schnelltests anbieten. Das Angebot am 23. und 24. Dezember richte sich an alle, die an den Weihnachtstagen etwa Verwandte besuchen möchten, die zu einer Risikogruppe gehören, erklärte ein Sprecher des DRK Landesverbands am Donnerstag. Weit mehr als Tausend Helfer des DRK sollen dann landesweit im Einsatz sein. Die Vorbereitungen in den Kreisverbänden liefen.

Das Sozialministerium wollte dazu noch am Donnerstag eine Liste mit den Standorten für die Schnelltests veröffentlichen, wie ein Sprecher des Ministeriums sagte.

Die Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes rechnen mit einer hohen Nachfrage. In großen Städten wie etwa in Stuttgart wird deshalb eine Anmeldung zum Test erforderlich sein. In der Landeshauptstadt ist geplant, vorab einen Termin buchen zu können. An den meisten Orten soll man aber einfach so vorbeikommen können.

Die Teststationen sollen im Freien, in Gebäuden, aber auch als Stationen zum Durchfahren für Autofahrer eingerichtet werden. Die Organisation beim DRK liegt bei den jeweiligen Kreisverbänden. Mit einer zentralen Planung wäre die Umsetzung vor Weihnachten nicht mehr möglich gewesen, sagte der DRK-Sprecher.

Die angebotenen Schnelltests sind nicht so zuverlässig wie ein sogenannter PCR-Test. Dafür liegt das Ergebnis bereits innerhalb weniger Minuten vor. Wer ein positives Testergebnis erhält, muss sich demnach in Isolation begeben und die mögliche Infektion mit einem PCR-Test bestätigen lassen.

Es empfehle sich daher, den Schnelltest noch in seinem Heimatort zu machen, bevor man zu seinen Verwandten fahre. Doch letztlich sei jeder Test besser als kein Test, um so beruhigter etwa mit seinen Großeltern die Feiertage verbringen zu können, heißt es vom DRK.

Die Notärztin Lisa Federle hatte solche Schnelltest bereits vor Wochen regelmäßig in der Tübinger Innenstadt angeboten. Daraufhin hatte das Sozialministerin angekündigt, diese kurz vor Weihnachten landesweit ermöglichen zu wollen. Das Land möchte dafür mindestens 50 000 Schnelltests aus einer Notreserve zur Verfügung stellen.

(dpa/lsw)

Kliniken wollen Gleichbehandlung bei Corona-Hilfe des Bundes

13:09
17.12.2020
Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) mahnt Unterstützung für alle Kliniken in der Corona-Behandlung an. Der Bund habe in der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr allen Krankenhäusern einen Ausgleich für Einnahmeausfälle infolge von Covid-Fällen, die sogenannte Freihaltepauschale, gewährt, sagte BWKG-Chef Detlef Piepenburg am Donnerstag in Stuttgart. Die jetzt beschlossene Freihaltepauschale sei so ausgelegt, dass etwa die Hälfte der Krankenhäuser, die in der ersten Welle die Behandlung der Covid-19-Patienten übernommen hätten, leer ausgehen. Die Unterstützung ist der Gesellschaft zufolge nciht ausreichend. «Diese steuern auf Liquiditätsengpässe zu, wenn sie weiter Covid-Patienten behandeln», sagte BWKG-Geschäftsführer Matthias Einwag. Das Land oder die Träger müssten dann einspringen.

Seien in der ersten Welle noch 69 mit Corona-Prämien bedachte Kliniken unterstützt worden, seien es jetzt nur noch 28 - und das bei rasant steigenden Infektionszahlen, sagte Einwag. Das Signal sei, dass bei den anderen Häusern die Covid-Behandlung nicht gewollt sei. Trotzdem zögen sich noch keine Kliniken aus der Versorgung von Covid-19-Patienten zurück. Auch das eben angelaufene Patientenverteilsystem in sechs Versorgungsgebieten werde durch die restriktiv und viel zu bürokratisch gehandhabte Freihaltepauschale konterkariert.

Der BWKG zufolge werden fast 2300 Covid-19-Patienten in den baden-württembergischen Krankenhäusern behandelt. Mehr als 570 dieser Patienten werden intensivmedizinisch behandelt und rund 330 davon müssen beatmet werden. Piepenburg warnte: «Die jetzt vorgesehenen Krankenhäuser können es nicht alleine schaffen, die steigende Zahl an Covid-19-Patienten zu behandeln.»

Die BWKG ist ein Zusammenschluss von 466 Trägern mit 204 Krankenhäusern, 133 Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sowie 669 Pflegeeinrichtungen.

(dpa/lsw)

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