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20201214154643

Institut: Corona-Hilfsgelder halten auch «Zombie»-Firmen am Leben

15:16
14.12.2020
Das dicke Ende der Corona-Krise kommt aus Sicht von Finanzmarktexperten erst noch. Die staatlichen Finanzspritzen stabilisierten die Wirtschaft, hielten auch eigentlich insolvente «Zombie»-Unternehmen künstlich am Leben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter 174 Finanzmarktexperten. Innerhalb der kommenden sechs Monate wird die Zahl der Unternehmenspleiten nach Ansicht von 55 Prozent der Befragten stark, von 43 Prozent leicht ansteigen. Auch werde die Anzahl von «Zombie»-Unternehmen wachsen - nach Meinung von 39 der Befragten stark, von 58 Prozent gering. Grund dafür ist nach Angaben von 61 Prozent das zeitweise Aussetzen der Insolvenzantragspflicht. Die Umfrage wurde im Dezember vorgenommen.

(dpa)

Börsenverein: Buchhandlungen auch während des Shutdowns offen halten

15:07
14.12.2020
Die Buchläden müssen nach Ansicht des Börsenverein des Deutschen Buchhandels auch während des Shutdowns geöffnet bleiben. «Zwar ist angesichts der Pandemieentwicklung ein konsequentes Vorgehen richtig und notwendig. Im letzten Shutdown und über das gesamte Jahr hinweg hat sich aber gezeigt, wie groß gerade auch in Krisenzeiten die Nachfrage nach dem Kulturgut Buch ist», sagte Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis am Montag in Frankfurt. «Bücher geben Halt und bieten Orientierung, sie helfen Menschen dabei, herausfordernde Zeiten zu durchstehen.»

Läden, die nicht Dinge des täglichen Bedarfs anbieten, müssen ab Mittwoch bis zum 10. Januar zumachen. Viele Buchhandlungen nehmen aber dennoch Bestellungen entgegen und liefern ihre Bücher dann beispielsweise mit dem Lastenrad an die Kundinnen und Kunden aus.

Die Vorsteherin des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs, denkt derweil «voll Respekt und Bewunderung und voll Hoffnung» an alle Buchhändlerinnen und Buchhändler, wie sie auf Facebook schrieb. «Niemand hätte Ihnen gewünscht, dass es noch mal nötig ist, die Abholstationen aufzubauen und die Kette des Lastenrads zu ölen», schrieb sie mit Blick auf den ersten Lockdown im Frühjahr. «Ich wünsche Ihnen treue Kund*innen, Gesundheit und Kraft, reibungslose Lieferketten und ab und zu einen stärkenden Lebkuchen.»

(dpa)

Corona-Massentests in Österreich: Zwei Millionen Tests, 4200 Fälle

15:07
14.12.2020
An den Corona-Massentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Montag mit. Die 4200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigen-Schnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Virus-Erbgut nachgetestet.

Österreichs Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigen-Schnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns im Land Anfang Dezember angekündigt. In Deutschland lehnen Experten breite Massentests als «Strohfeuer» ab. Wie Kanzler Sebastian Kurz damals betonte, orientierte man sich an dem Vorbild der Slowakei, das die meisten seiner 5,5 Millionen Einwohner hatte testen lassen - allerdings unter strengen Auflagen für alle, die anschließend keinen negativen Test vorweisen konnten.

Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe der Armee war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienöffentlich selbst testen. Die Teilnahmeraten schwankten regional: In Niederösterreich etwa nahmen rund 36 Prozent der Testberechtigten teil, in Wien nur 13,5 Prozent. Eine zweite Runde der Tests soll laut Anschober nach den Feiertagen stattfinden, wobei man dann auch Gruppen erreichen wolle, die dem Angebot bisher ablehnend gegenüber gestanden seien.

Die Infektionszahl in den vergangenen sieben Tagen lag am Montag bei 217,5 pro 100 000 Einwohner. Seit dem Vortag wurden 2588 Neuinfektionen gemeldet. Rund 3500 Corona-Patienten lagen österreichweit im Krankenhaus, davon etwa 600 auf Intensivstationen.

(dpa)

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