Seda Gürses berichtet, dass man bei maschinellem Lernen – also dem massenhaften Auswerten von Datenpunkten – schnell in der Falle der großen Technologieunternehmen sitzen kann. So hatte ihre Universität zwar ausreichend Daten zur Verfügung, um die passenden Modelle zu berechnen, reichten die Serverkapazitäten jedoch nicht. „Nun ist die Frage, ob man in diese Infrastruktur investiert und sie selbst aufbaut. Oder weicht man aus auf vermeintlich kostenlose Kapazitäten von Amazon.“ -fw

Felix Winnands

Die zentralen Fragen im Zeitalter der digitalen Infrastruktur sind für Paul Nemitz: „Sind wir in der Lage, die Dominanz der Demokratie über Technologie und Geschäftsmodelle wiederherzustellen? Und schaffen wir es, die Regeln, die wir uns selbst gegeben haben, wieder durchzusetzen – auch gegenüber den Big-Tech-Unternehmen in Amerika?“ Die Antworten auf diese Fragen sind für den Rechtsexperten noch lange nicht ausgemacht. „Aber ich plädiere dafür, dass wir beides mit Selbstbewusstsein tun sollten. Denn Demokratie hat keine Zukunft, wenn wir glauben, dass Technologie und alles was damit zusammenhängt unvermeidlich ist.“ Dabei ist sein Ziel nicht, Technologien abzuschaffen, sondern sie stärker zu regulieren. -fw

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