Letztes Update:
20201126180609

Was ist gute Arbeit?

17:21
18.11.2020
Unser Gast Matthew Taylor ist Direktor der Londoner Royal Society of Arts. Die Denkfabrik, Kultur- und Wissenschaftsinstitution, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, beschäftigt sich unter anderem mit der Qualität von Arbeit.

"Wie wir unsere Arbeit wahrnehmen, ist subjektiv", erklärt Taylor. Schüler_innen, die "nur" einen Ferienjob haben, werden die Arbeit bei einem plattformbasierten Pizza-Lieferdienst wahrscheinlich anders beurteilen, als Arbeitnehmer_innen, die für eine Familie sorgen und Rechnungen bezahlen müssen. Doch gibt es überhaupt Faktoren, die zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer_innen beitragen? "Ja!", sagt Taylor und listet einige Aspekte auf:
  • faire Bezahlung, die der Arbeit angemessen ist
  • Flexibilität und Work-Life-Balance
  • Autonomie und Design der Arbeit. Wie selbstbestimmt bin ich am Arbeitsplatz?
  • Management und Führungskultur der Organisation oder des Unternehmens
  • Teamarbeit und soziale Unterstützung (im Sinne eines psychosozialen Wohlergehens) 
-mb

Moritz Baumann

Wehrhaftigkeit von Arbeitnehmer_innen

17:25
18.11.2020
Warum wehren sich Arbeitnehmer_innen nicht gegen die Behandlung der britischen Textilindustrie? Matthew Taylor sieht Gründe auch darin, dass die Arbeitnehmer_innen mit südasiatischem Migrationshintergrund sich oft nicht als Opfer gesehen haben. Daher blieben Beschwerden gegen die Arbeitsrechtsverstöße bei den zuständigen Behörden meistens aus. -fw

Felix Winnands

Matthew Taylor, Direktor der britischen Royal Society of Arts (RSA) Wenn es doch ein offenes Geheimnis ist: Warum haben wir nichts unternommen? fw 17:21
18.11.2020

Skandal in der britischen Textilindustrie

17:16
18.11.2020
Matthew Taylor ist Direktor der britischen Royal Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce und zudem Leiter einer der britischen Behörden, die die Einhaltung des Arbeitsrechts überwachen. Er kennt sich daher auch mit dem Skandal in der britischen Textilindustrie aus, der sich im Frühjahr ereignet hat. In Leicester in den East Midlands entstand ein Corona-Hotspot, der den Scheinwerfer auf die Verfehlungen der örtlichen Textilindustrie lenkte: fehlende Umsetzung der Hygienebestimmungen, Verstöße gegen den Mindestlohn und Steuergesetze. "Es gab auch in der Vergangenheit schon Skandale. Aber es wurde nichts unternommen", sagt Taylor. "Erst Covid hat die Möglichkeit, vor Ort einzugreifen, geschaffen." -fw

Felix Winnands