Aktuell sieht es also danach aus, als könnte Joe Biden den Bundesstaat Georgia gewinnen. Das wäre eine Überraschung mit durchaus historischem Wert, denn in Georgia wählt die Mehrheit eigentlich die Republikaner. Der letzte Demokrat, der dort 1992 gewann, war Bill Clinton. Das dürfte Biden als gutes Omen sehen.

Thomas Kurtz

In der Wahlnacht erklärte Trump sich selbstbewusst zum Sieger. Seitdem hat sich der angebliche Triumph in eine drohende Niederlage verwandelt. Trump erklärt das bei einem kraftlos wirkenden Auftritt mit Betrug - woran selbst im eigenen Lager Zweifel laut werden. Lesen Sie mehr dazu in unserem dpa-Bericht "Trumps wilde Betrugsvorwürfe - sehen so "Verlierer" aus?"

Thomas Kurtz

Das wird Donald Trump ärgern. Sein Lieblingssender Fox News hat zum einen immer noch den noch nicht endgültig ausgezählten Bundesstaat Arizona dem Stimmenkonto seines Herausforderer zugeschrieben, und zum anderen führt hier gerade Joe Biden mit 917 Stimmen vor dem bis heute Vormittag führenden Amtsinhaber. Fox News hat Biden 264 Wahlmännerstimmen zugeschrieben. Kommen die 16 Stimmen von Georgia dazu, hat Biden die Wahl gewonnen. 270 Wahlmänner bedeuten bereits die Mehrheit in der Präsidentenwahl.

Thomas Kurtz

Das ist jetzt schon sicher: Bleibt es dabei, dass Biden mit hauchdünnem Vorsprung in Georgia gewinnt, wird Trump zum einen wütend twittern, zum anderen eine Neuauszählung der Stimmen verlangen. Während ersteres eher unüblich für US-Wahlen ist, ist letzteres vom Gesetz her erlaubt und angesichts des knappen Ausgangs vielleicht sogar vielversprechend. 

Thomas Kurtz

Es hat sich seit gestern angedeutet und bis jetzt hingezogen. Joe Biden hat Donald Trump in Georgia eingeholt. Bleibt es dabei, sind das 16 Wahlmänner für den Demokraten. Dann müsste er nur noch Arizona oder Nevada gewinnen, um Präsident zu werden. 

Thomas Kurtz