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20201126140847

Weil fordert verlässliche Corona-Regeln bis ins neue Jahr

17:42
20.11.2020
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) rechnet nicht mit einem baldigen Ende des Teil-Lockdowns. «Erleichterungen sind erst dann realistisch, wenn die Zahlen sich nachhaltig verändern», sagte Weil dem «Handelsblatt». Derzeit seien die Inzidenzwerte zu hoch. «In fast allen Bundesländern wird der Wert von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen klar überschritten.»

Am kommenden Mittwoch wollen Bund und Länder über möglicherweise nötige Verschärfungen der Corona-Regeln sprechen. «Wir brauchen Klarheit bis ins nächste Jahr hinein», forderte Weil. «Ziel des bevorstehenden Treffens der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin sollte es daher sein, verlässliche Regelungen zu treffen, die über Weihnachten und Neujahr hinaus reichen», sagte der Regierungschef.

Er schlug vor, oberhalb des Wertes 50 überall dieselben Regeln gelten zu lassen. «Das gilt nicht für jedes Detail, aber die Linie muss über die Grenzen der Bundesländer hinweg möglichst klar und einheitlich sein», sagte er. «Sollte sich das Infektionsgeschehen im Laufe des Dezembers in einzelnen Ländern belastbar unterhalb des Schwellenwertes einpendeln, könnte man möglicherweise dort über Lockerungen nachdenken.»

Für Unternehmen, die wegen der Corona-Maßnahmen Ausfälle haben, forderte Weil Unterstützung. «Es muss auch in Zukunft einen verlässlichen Ausgleich für Einbußen geben. Daran führt kein Weg vorbei», sagte Weil.

(dpa)

Tschechien beschließt vorsichtige Erleichterungen bei Corona-Regeln

17:42
20.11.2020
Tschechien senkt seine Corona-Warnstufe von der höchsten auf die zweithöchste der fünf Stufen. Das gelte von Montag an, sagte Gesundheitsminister Jan Blatny nach einer Kabinettssitzung am Freitag. Der Mediziner appellierte an die Bevölkerung, sich weiter verantwortungsvoll zu verhandeln. Die Pandemie sei «unberechenbar». Das neue Warnstufen-System «Pes» (tschechisch für «Hund») gilt erst seit wenigen Tagen.

Die nächtliche Ausgangssperre beginnt künftig erst um 23.00 Uhr, zwei Stunden später als bisher. Die Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte dürfen abends länger öffnen. Es dürfen sich bis zu sechs statt bisher zwei Menschen versammeln. Die meisten anderen Maßnahmen bleiben unverändert, wie etwa die Schließung der Restaurants und die Maskenpflicht im Freien und in Innenräumen.

Der EU-Mitgliedstaat mit knapp 10,7 Millionen Einwohnern ist stark von der Corona-Pandemie betroffen. Der Notstand wurde bis zum 12. Dezember verlängert. Insgesamt starben seit Beginn der Pandemie knapp 7000 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ging indes in den vergangenen Wochen zurück. Am Donnerstag kamen 6471 neue Fälle hinzu.

Nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC gab es in Tschechien innerhalb von 14 Tagen 843,3 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner. Für Deutschland lag dieser Wert bei 313,8; für Österreich bei 1081,2.

(dpa)

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