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Corona als Dienstunfall? Polizisten wollen vor Gericht ziehen

11:43
20.11.2020
Mehrere Polizisten streiten mit dem Freistaat Bayern darum, ihre Corona-Infektion als Dienstunfall anerkennen zu lassen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) bestätigte am Freitag, dass elf ihrer Mitglieder Widerspruch gegen einen negativen Bescheid des Landesamtes für Finanzen eingelegt haben und drei Polizisten nun vor dem Verwaltungsgericht München klagen wollen. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kündigte Klagen ihrer Mitglieder an. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Ein Sprecher des Verwaltungsgerichtes bestätigte, dass dort bislang eine Klage eingegangen sei. «Das Streitthema ist hier angekommen.» In dem Fall gehe es um einen Polizisten, der angibt, sich bei einer polizeilichen Fortbildung angesteckt zu haben. Da es sich nicht um ein Eilverfahren handle, sei noch nicht absehbar, wann das Gericht sich mit dem Fall befasst.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, hat sich inzwischen das Innenministerium in den Streit eingeschaltet. Ein Sprecher bestätigte das und sagte auf Anfrage: «Wir haben wie angekündigt beim zuständigen Finanzministerium nachdrücklich um eine erneute Prüfung der Haltung zur Anerkennung von Infektionen mit SARS-CoV-2 als Dienstunfälle gebeten.»

(dpa/lby)

Umfrage: Für 45 Prozent wiegen ökonomische Corona-Schäden schwerer

11:06
20.11.2020
Für knapp die Hälfte der Deutschen wiegen die wirtschaftlichen Schäden durch die Coronamaßnahmen schwerer als die gesundheitlichen Vorteile. 45 Prozent der Befragten beantworteten die entsprechende Fragestellung bei einer vom Europäischen Parlament in Auftrag gegebenen Umfrage tendenziell positiv. Die Ergebnisse der Umfrage wurden am Freitag in Brüssel veröffentlicht.

Von den befragten Deutschen gaben hingegen 49 Prozent an, dass die gesundheitlichen Vorteile die wirtschaftlichen Schäden überstiegen. Sechs Prozent der Befragten machten keine Angaben. EU-weit sind die Zahlen leicht verschoben: 49 Prozent sagen, dass die wirtschaftlichen Schäden die Vorteile für die Gesundheit und das Gesundheitssystem überwiegen. 45 Prozent sehen es umgekehrt.

Die tatsächliche wirtschaftliche Betroffenheit liegt bisher deutlich niedriger: 29 Prozent der Befragten in Deutschland sagten, das Virus und die damit verbundenen Maßnahmen hätten sich schon auf ihr Einkommen ausgewirkt. Ein weiteres Fünftel (21 Prozent) erwartet in der Zukunft Auswirkungen auf das eigene Einkommen.

(dpa)

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