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Regierung will Nebenwirkungen einer Corona-Impfung mit App erfassen

14:20
13.11.2020
Die Bundesregierung plant, Nebenwirkungen eines möglichen Impfstoffs gegen Covid-19 mithilfe einer App zu erfassen. Die App werde Teil der vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Nationalen Impfstrategie sein, erklärte eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen und bestätigte damit einen Bericht des «Tagesspiegel». Weitere Angaben könne sie derzeit nicht machen. Das PEI ist als Bundesbehörde unter anderem für die Zulassung von Impfstoffen und deren Sicherheit zuständig.

Nach Informationen des «Tagesspiegels» handelt es sich dabei um eine Anwendung, in deren Rahmen bereits geimpfte Personen in Echtzeit mögliche Symptome an die zuständigen Behörden übermitteln können. «Die Anwendung soll uns dabei helfen, mögliche Probleme in einer Langzeitanalyse zentral zu erfassen und auszuwerten», sagte Reinhold Schmidt, Leiter des wissenschaftlichen Beirats des PEI, der Zeitung.

Experten erwarten Anfang kommenden Jahres die vorläufige Zulassung eines ersten Impfstoffs gegen das Coronavirus in Europa und den USA, nachdem das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer von einem hohen Wirkungsgrad des von ihnen gemeinsam entwickelten Impfstoffes berichtet hatten. Mit der App sollen weitere Daten gewonnen werden, um festzustellen, wie verträglich der Impfstoff wirklich ist, wie lange seine Wirksamkeit anhält und ob es Langzeit-Nebenwirkungen gibt.

Die mit der App erhobenen Daten könnten dann in einem zweiten Schritt einer finalen Bewertung des PEI und der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugrunde gelegt werden, die darüber entscheidet, ob ein Präparat eine generelle Zulassung erhält, erklärte Schmidt weiter. 

(dpa)

Schweden wieder mit deutlich höchsten Corona-Zahlen in Skandinavien

13:53
13.11.2020
Das in der Corona-Krise mit recht freizügigen Maßnahmen vorgehende Schweden verzeichnet mittlerweile wieder die mit Abstand höchsten Neuinfektionszahlen in Nordeuropa. Wie am Freitag aus den Vergleichswerten der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorging, lag die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Schweden in den vergangenen 14 Tagen bei knapp 485 pro 100 000 Einwohner. Das sind auf die Bevölkerung heruntergerechnet neunmal so viele Fälle wie in Finnland (54) und auch deutlich mehr als in Island (124), Norwegen (140) und Dänemark (257).

Europaweit hat Finnland demnach auf die vergangenen 14 Tage gerechnet die mit Abstand niedrigsten Neuinfektionswerte. Auch in Island, Irland und Norwegen sieht es im europäischen Vergleich gut aus. Schweden liegt zwar über dem Wert Deutschlands (303), aber weit hinter besonders stark betroffenen EU-Ländern wie Tschechien, Österreich und Slowenien.

Schweden hatte zu Herbstbeginn relativ wenige Neuinfektionen registriert, die Zahlen nehmen aber seit Mitte Oktober wieder stark zu. Am Freitag kamen im Vergleich zum Vortag 5990 Neuinfektionen und 42 neue Todesfälle hinzu, womit das EU-Land mit seinen etwa 10,3 Millionen Einwohnern mittlerweile auf mehr als 177 000 bestätigte Infektionen sowie 6164 Todesfälle kommt. Seit dem Beginn der Pandemie im Frühjahr ist Schweden im Vergleich zu den meisten anderen Ländern Europas mit relativ lockeren Maßnahmen und Appellen an die Vernunft der Bürger gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen.

(dpa)

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