Wie sehen die Erfahrungen der Teilnehmenden aus? Sie versuchen eine "warme Übergabe", wie eine Teilnehmerin erklärt, um die Jugendlichen weggehen zu lassen. Wichtig ist, wie eine andere Teilnehmende des Workshops sagt, spezielle Angebote für Jugendliche zu schaffen, die sich von denen für Erwachsene unterscheiden müssen. Viele berichten auch, dass Corona ohnehin schwierige Situationen noch schwieriger gemacht hat und sich viele Stellen zurückgezogen haben, weil es andere Probleme gab. Ein Teilnehmer erzählt von besonderen Problemen bei Geflüchteten, wenn manche Lebensumstände einfach völlig neu sind, manchmal schon ein Wasserhahn - eine individuelle Betreuung könnte hier schnell helfen, kann aber nicht immer so ausführlich geleistet werden. 

Dr. Diana Mantel

Velmerig stellt anfangs kurz die Instrumente vor, mit denen er arbeitet. Dazu gehört beispielsweise ein Apartmenthaus für junge Frauen oder das ambulant betreute Wohnen, außerdem gibt es ein Notschlafzimmer - leider in Hamm nur ein einziges. "Diese Plätze haben eines gemeinsam: Sie sind fast immer voll belegt", so Velmerig. Die Jugendlichen werden dafür nicht vermittelt, sondern kommen aus eigenem Antrieb. Junge Frauen sind dabei oft schneller und wenden sich schon bei einem unguten Gefühl an zuständige Stellen, wobei junge Männer eher bis zum letztmöglichen Moment warten. Die Wohnungslosigkeit wird lange verdeckt, dazu kommen unterschiedliche Gründe wie der Rauschmiss daheim oder die Entlassung aus der Jugendhilfe - die Gründe dafür sind unterschiedlich, aber hier sieht Velmerig den dringendsten Handlungsbedarf.

Dr. Diana Mantel