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Klimaaktivistin Neubauer in Berlin: „Werden für 1,5 Grad kämpfen“

12:11
25.09.2020
Die deutsche Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat bei der Demonstration von Fridays for Future in Berlin angekündigt, dass die Bewegung trotz der Beschränkungen in der Corona-Pandemie weiter für ihre Ziele kämpfen wird. „Wir werden im nächsten Jahr alles, was in unserer Macht steht, dafür tun, dass diese Bundestagswahl die erste ist, in der jede demokratische Partei einen 1,5-Grad-Plan hat“, sagte sie am Freitag am Brandenburger Tor. Die Bewegung kämpfe für eine effektive Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase, für mehr Klimagerechtigkeit sowie dafür, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Sie fügte an: „Wir sind da, aber sowas von.“

Am Freitag waren in Berlin zum ersten Mal seit Monaten wieder Klimaschützer mit einer großen Demonstration auf der Straße. Laut Polizei kamen zu der Kundgebung am Brandenburger Tor mehrere Tausend Teilnehmer (Stand: 13.30 Uhr). Die angemeldeten 10 000 Teilnehmer wurden laut einer Sprecherin aber zunächst nicht erreicht. Die Proteste blieben zunächst ohne Zwischenfälle. Neben der Kundgebung am Brandenburger Tor gab es mehrere Fahrraddemonstrationen. Das Hygienekonzept funktioniere, sagte die Sprecherin. Die Veranstalter machten zunächst keine Angabe zu der Teilnehmerzahl.

Die Demonstrationen sind Teil eines globalen Klimaprotesttags. Fridays for Future zufolge sind weltweit mehr als 3000 „Klimastreiks“ registriert, allein in Deutschland waren demnach an diesem Freitag rund 450 Protestaktionen geplant. Mehrere Aktionen wurden auch in Brandenburg angekündigt, darunter vor dem Landtag in Potsdam.

„Die Klimakrise ist jetzt. Wir treffen jetzt die Entscheidungen, die die Welt retten können oder die Zukunft zu einer Dystopie machen.“  Frederike Oberheim, das Bremer Gesicht der Klimabewegung, bei ihrer Rede am Osterdeich 12:10
25.09.2020
Man müsse sich dafür allerdings vom „Märchen vom endlosen Wachstum, das auf Kosten der Natur geht“ verabschieben. Noch gebe es die kleine Chance, das im Pariser Klimaabkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Dafür brauche es „mehr Miteinander statt Gegeneinander“ in der Gesellschaft, so die Aktivistin, dann könne man die Klimakrise auch bekämpfen – „mit Wut im Bauch, Mut im Herzen und hochgekrempelten Ärmeln“.

Polizei Bremen erklärt Kundgebung für beendet

12:01
25.09.2020
Die Polizei Bremen hat die Abschlusskundgebung am Osterdeich gegen 14 Uhr für beendet erklärt. Sie geht von etwa 2700 Teilnehmern aus. Auch auf der Weser demonstrierten 35 Personen in Booten für Klimagerechtigkeit. Der Protest sei "ausgenommen friedlich" verlaufen, so ein Polizeisprecher. Die überwiegende Mehrheit der Aktivisten habe sich an die Maskenpflicht und Abstandsregeln gehalten. In den wenigen Situationen, in denen das nicht der Fall gewesen sei, hätten die Demonstranten mit Einsicht auf die Hinweise der Polizei reagiert. Lediglich einem alkoholisierten Teilnehmer wurde am Rande der Demonstration ein Platzverweis erteilt, nachdem er mehrfach durch störendes Verhalten aufgefallen war.

Während der Demonstration sei es zu "kleineren Verkehrsbehinderungen" in der Stadt gekommen, "stundenlange Staus" habe es allerdings nicht gegeben, erklärte der Polizeisprecher.

Die Polizei Bremen begleitete die Demonstrationen auf den Aufzugstrecken und hatte unterstützend für die Hygienemaßnahmen für die Abschlusskundgebung am Osterdeich Leitgitter aufgebaut, um die unterschiedlichen Züge voneinander zu trennen. 

Nico Schnurr