Zunächst geht er auf die Risikoanalyse von 2012 ein, die zu Beginn der Coronakrise zu Schlagzeilen wie "Corona - Drehbuch, Geheimplan, Verschwörung?" führt. Jene Risikoanalyse hatte eine Pandemie wie die des Corona-Virus "vorausgesagt", wobei man im Rahmen von Riskoanalysen natürlich nicht von "Vorhersagen" sprechen kann, wie Esser seinem Vorredner Dr. Fritz Reusswig beipflichtet.
Risikoanalysen sind jedoch nur ein Teil des Krisenmanagements und der Vorbereitung darauf. Sie liefert nur die Grundlage für dann zu treffende Maßnahmen und politische Entscheidungen, die auf eine Risikoanalyse folgen müssen.
Die Schritte der Risikoanalyse sind nach Esser folgende:
- Erstellung Szenario inklusive Auswirkungen auf KRITIS - "Wir blicken hier aus nationaler Sicht auf ein Problem, nicht auf regionaler Ebene wie beispielsweise bei meiner Vorrednerin, Frau Dr. Hübener", so Esser über den generischen Ansatz der Erstellung der Szenarien.
- Bestimmung Eintrittswahrscheinlichkeit
- Bestimmung Schadensausmaß (Schutzgüter)
- Visualisierung der Ergebnisse (des Risikos)
- Leistungen des Bundes (Fähigkeiten, Ressourcen)
- Formulierung von Handlungsfeldern (Empfehlungen)
Im Folgenden geht er auf Punkt eins und zwei noch genauer ein, um zu erklären, wie die Risikoanalyse erstellt wird.
Abschließend geht Alexander Esser auf vorherergangene Risikoanalysen ein, denen nicht zu genüge adäquate Vorsorge geleistet wurde. Er weist dazu auf eine weitere Corona-Schlagzeile hin: "Der Bericht den keiner las". In diesem Zusammenhang geht auch auf vorherergangene Risikoanalysen zu Dürren und Erdbeben in Deutschland ein. "Vielleicht lohnt es sich auch darin mal reinzuschauen", sagt er zur Risikoanalyse "Erdbeben" von 2019 und verweist auf die erst kürzliche in Bonn stattgefundenen, leichten Erdbeben.
"Es stellt sich die Frage: Wollen wir Vorsorge betreiben, oder müssen wir das eventuell auf die harte Tour lernen?", schließt Esser seine Präsentation ab, bevor es in die Diskussion geht.