Trotz des Verbots einiger Veranstaltungen haben sich am Samstag in Deutschlands Hauptstadt Berlin nach Polizeiangaben einige Tausend Demonstranten aus Protest gegen die Corona-Politik versammelt. Dabei kam es zunächst zu 36 vorläufigen Festnahmen.
Die Polizei begleitete die einzelnen Züge und zog dabei nach eigenen Angaben immer wieder Rädelsführer aus den Gruppen. Es gab einige Angriffe auf Einsatzkräfte, zunächst wurde ein Polizist verletzt. Die Menschen waren in der weit überwiegenden Mehrheit ohne Masken oder andere Schutzmaßnahmen unterwegs.
Nach mehreren Verboten für einzelne Versammlungen lief ein großer Teil nach Beobachtung von Reportern der Deutschen Presse-Agentur zu Beginn eher ziellos durch die Straßen. Zunächst zogen einzelne Gruppen durch den Stadtteil Friedrichshain. Im benachbarten Stadtteil Prenzlauer Berg versuchten die Protestler dann immer wieder zu einem „Zug der Liebe“ dazuzustoßen, zu dem bei House- und Technomusik rund 10 000 Menschen erwartet wurden. Die Polizei verhinderte dies mit Absperrungen.
Vor einem Jahr, am 29. August 2020, hatten Zehntausende in Berlin gegen die Corona-Einschränkungen protestiert. Dabei hatten Demonstranten eine Absperrung am Reichstagsgebäude - dem Sitz des Parlaments - durchbrochen, die zahlenmäßig weit unterlegenen Wachkräfte bedrängt und für einige Zeit eine Treppe vor einem Eingang besetzt. Die Bilder davon lösten breite Empörung aus und sorgten auch international für Aufsehen.