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Italien will Quarantäne für Urlauber aufheben

07:50
09.05.2021
Italien will zur Ankurbelung des Tourismus noch im Mai Einreisen ohne die bisherige Kurz-Quarantäne erlauben. Schon ab Mitte Mai sollten Reisende aus Europa, die voll geimpft seien, leichter ins Land kommen können, kündigte Italiens Außenminister Luigi Di Maio am Samstag auf Facebook an. Zusammen mit dem Gesundheitsminister arbeite er außerdem daran, die „Mini-Quarantäne“ für EU-Bürger, Briten und Reisende aus Israel abzuschaffen, die negativ getestet, geimpft oder von Covid-19 genesen seien.

Bisher benötigen Italien-Besucher aus der EU in der Regel einen negativer Test vor der Reise, sie müssen im Land fünf Tage in Quarantäne und dann einen zweiten Corona-Test machen.

Di Maio kündigte an, dass im Juni auch die Regeln für Besucher aus den USA gelockert werden sollten. „Der Tourismus ist ein wichtiger Baustein für den Neustart Italiens“, schrieb der Politiker der Fünf-Sterne-Bewegung. Die genauen Vorschriften und Daten für die Neuregelungen sind noch nicht gesetzlich fixiert.

In dem Mittelmeerland waren die Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen gesunken. Am Samstag waren über 27 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal gegen Corona geimpft. Gesundheitsminister Roberto Speranza unterschrieb zudem einen Erlass, wonach es ab Montag (10. Mai) keine Roten Zonen mit besonders strengen Corona-Sperren in Italien mehr gibt.

Tom Rüdell

Biontech will armen Ländern im Preis entgegenkommen

07:49
09.05.2021
 Der Impfstoffhersteller Biontech hält eine Patentfreigabe für nicht zielführend, will armen Ländern aber beim Preis entgegenkommen. „Wir werden weiterhin Länder mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen mit unserem Impfstoff zu einem nicht gewinnorientierten Preis versorgen“, teilte das Unternehmen am Samstag in Mainz mit.

Man sei überzeugt, dass der kontinuierliche Ausbau der Produktionskapazitäten dazu beitragen werde, diese Pandemie zu beenden. „Um dies zu erreichen, müssen Regierungen, Hersteller sowie internationale und nationale Organisationen gemeinsam die Versorgung von Ländern mit niedrigem und niedrigem mittleren Einkommen aus den bereits bestehenden Produktionsstätten unterstützen und helfen, neue zertifizierte Standorte zu identifizieren.“

Patente seien „nicht der begrenzende Faktor für die Produktion oder Versorgung mit unserem Impfstoff“, sagte eine Sprecherin. Die Herstellung von Impfstoffen sei ein komplexer Prozess. Wenn die Anforderungen nicht erfüllt seien, könnten Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs leiden. Eine Meldung, wonach Biontech vorübergehend auf den Patentschutz für den Corona-Impfstoff verzichte, sei nicht zutreffend.

Um den Patentschutz war eine politische Debatte entbrannt. Die Weltgesundheitsorganisation spricht sich dafür aus, ihn generell auszusetzen, um die Bevölkerung ärmerer Länder günstig mit Impfstoff versorgen zu können. Die US-Regierung hat sich dieser Forderung angeschlossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich dagegen ausgesprochen, auch die EU sieht darin „kein Wundermittel“.

Tom Rüdell