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Indien lässt Sputnik V zu

08:08
13.04.2021
Die indische Arzneimittelzulassungsbehörde hat dem russischen Impfstoff Sputnik V eine Notzulassung erteilt. Das gab der staatliche russische Direktinvestmentfonds RDIF, der das Vakzin im Ausland vermarktet, in der Nacht zum Dienstag bekannt. Indische Pharmafirmen sollen den Impfstoff selbst in Massenproduktion herstellen. Es werde so mit mehr als 850 Millionen Dosen im Jahr gerechnet.

Indien erteilte die Zulassung, nachdem es diese Woche in absoluten Zahlen das nach den USA am meisten von Corona betroffene Land geworden war und Brasilien überholt hatte. Insgesamt gibt es in der größten Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern mehr als 13,6 Millionen bekannte Infektionen, davon knapp 162 000 in den vergangen 24 Stunden.

Die erfassten Fälle nehmen in dem Land seit Wochen immer stärker zu - es gibt große religiöse Feste und Wahlkampfveranstaltungen ohne Masken und Abstand. In besonders betroffenen Regionen gibt es Berichte, wonach in Krankenhäusern die Betten knapp werden und einige Impfzentren schließen mussten, weil ihnen der Impfstoff ausgegangen war.

Gleichzeitig stellt Indien bereits zwei andere Impfstoffe in Massenproduktion her - AstraZeneca und einen einheimisch entwickelten. Davon hat das Land nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 108 Millionen Dosen verimpft. Weitere 65 Millionen Dosen seien ins Ausland exportiert worden. Das Land ist als Apotheke der Welt bekannt und sollte besonders arme Länder mit Corona-Impfstoff beliefern. Aber seit der immer rascheren Pandemieverbreitung hat Indien seinen Impfstoffexport stark eingeschränkt.

Jeff Wiltzius

Israels Regierung beschließt weitgehende Schulöffnungen

07:07
13.04.2021
Fast vier Monate nach Beginn einer Impfkampagne hat Israels Regierung weitgehende Schulöffnungen beschlossen. Von Sonntag an solle der Unterricht in Kleingruppen eingestellt und wieder in den üblichen Klassenverbänden gelehrt werden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Dienstag mit. Parallel dazu soll ein Überwachungssystem eingeführt werden, um Infektionen schnell zu erkennen.

Nach dem Start der Impfkampagne am 19. Dezember war in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch der Schwerkranken stark zurückgegangen. Deutlich weniger als ein Prozent aller Tests fiel zuletzt positiv aus. Die Marke von fünf Millionen Zweitimpfungen könnte in wenigen Tagen durchbrochen werden. Parallel zum Fortschritt der Impfkampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen.

Israel ist ein sehr junges Land, rund 30 Prozent der Bürger sind unter 16 Jahre alt. Sie können bisher nur in absoluten Ausnahmefällen geimpft werden. Experten rechnen aber damit, dass bald auch die Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren beginnen könnte.

Sarah Cames