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Neuigkeiten vor dem 20. Oktober

Tiefststand bei Corona-Toten seit November - Interpretation schwierig

10:38
01.03.2021
Die Zahl der binnen 24 Stunden ans Robert Koch-Institut gemeldeten Corona-Todesfälle hat den tiefsten Wert seit Anfang November erreicht - allerdings ist diese Entwicklung mit Vorsicht zu interpretieren. Die Behörden der Bundesländer übermittelten im Laufe des Sonntags 60 neue Fälle von Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind, wie aus RKI-Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Kann sich der Trend fortsetzen? Ist das auch eine Folge der Impfungen bei Hochbetagten? Bei der Interpretation des Tiefststandes sind mehrere Dinge zu beachten:

- Der Wert bezieht sich explizit nicht darauf, wie viele Menschen binnen eines Tages gestorben sind. Es geht um die Zahl der Meldungen an das RKI. Darin können auch Todesfälle enthalten sein, die schon einige Zeit zurückliegen.

- An Montagen sind die Zahlen generell besonders niedrig, weil an Sonntagen weniger gemeldet wird. Am Montag vor einer Woche lag der Wert bei 62, am Montag den 11.1. lag der Wert bei 343.

- Die Zahl der Corona-Toten hinkt der Entwicklung bei den Infektionszahlen erwartungsgemäß hinterher. Das RKI zitiert Forschungsergebnisse, denen zufolge zwischen Symptombeginn und Tod mehr oder weniger zwei Wochen vergehen. Die Zahl der Neuinfektionen hatte Anfang 2021 über mehrere Wochen deutlich abgenommen und Mitte Februar die tiefsten Werte erreicht. Dass nun auch die Todeszahlen vergleichsweise tiefe Werte erreichen, war deshalb auch erwartbar.

- Die Impfungen von Hochbetagten, die grundsätzlich ein besonders hohes Sterberisiko haben, könnten eine Rolle spielen. So hat die Mehrheit der Pflegeheimbewohner bereits zwei Dosen und damit den vollen Impfschutz erhalten. «Das Risiko, an Corona zu erkranken, hat sich für unsere höchstbetagten Bürgerinnen und Bürger deutlich reduziert», hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag gesagt. Und RKI-Präsident Lothar Wieler ergänzte, dass die Fallzahlen bei den Über-80-Jährigen weiter abnehmen, obwohl es nach wie vor Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen und Krankenhäusern gebe. «Das ist wahrscheinlich schon ein Effekt der Impfung.»

(dpa)

Forscher: Deutsche Wirtschaft leidet unter Corona bis mindestens 2025

10:37
01.03.2021
Die deutsche Wirtschaft wird einem neuen Forschungsbericht des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge bis mindestens 2025 die Folgen der Corona-Pandemie spüren. Alleine das Bruttoinlandsprodukt müsse in den nächsten fünf Jahren Abstriche um 0,6 Prozentpunkte wegen der Krise hinnehmen, sagte Enzo Weber, einer der Autoren des Berichtes. Auf dem Arbeitsmarkt müsse bis 2025 mit einem langfristigen Minus von 200 000 Jobs gerechnet werden.

Vor allem Einzelhandel, Unternehmensdienstleistungen, Gastgewerbe, Verkehr, Luftfahrt und Flugzeugbau spürten die Krise noch länger, betonte er. Positive Effekte gebe es dagegen in den Bereichen IT, öffentliche Dienste und Pharma. Insgesamt würden bedingt durch die Pandemie in Deutschland 500 000 Arbeitsplätze abgebaut und 300 000 aufgebaut.

«Die Corona-Krise ist eine transformative Rezession, die dem Arbeitsmarkt noch länger zu schaffen macht. Infolge der Pandemie werden langfristig hunderttausende Jobs abgebaut, es entstehen aber auch neue», sagte Weber. «Um die Umbrüche zu bewältigen, ist ein Fokus auf Weiterqualifizierung und das Schaffen von neuen Jobs zentral.»

(dpa)

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