Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zurückhaltend auf den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) reagiert, in der Corona-Krise mehr Kompetenzen an den Bund abzugeben. Der Föderalismus habe sich in dieser Pandemie bewährt, «weil sehr viel spezifischer vor Ort reagiert werden kann», sagte Merkel am Montag in Berlin nach dem sogenannten Integrationsgipfel.
Die Zahlen stiegen in der jetzigen Phase, wenn auch regional sehr unterschiedlich. Daher sei es wichtig, «dass Bund und Länder eng zusammenarbeiten». Da seien in der vergangenen Woche beim Treffen mit den Länderregierungschefs wichtige Schritte unternommen worden. Viel sei noch zu tun. «Wir können alles zusammenwirkend und ähnlich machen. Daran sollten wir arbeiten, auch bei den nächsten Schritten, die wir gehen müssen.»
Der CSU-Chef hatte vor einer Schaltkonferenz des CSU-Vorstands in Nürnberg vorgeschlagen, dem Bund mehr Rechte im Kampf gegen das Virus zu übertragen. Derzeit gehe ihm vieles nicht schnell und effektiv genug. «Ich bin ein überzeugter Föderalist, aber ich glaube, dass der Föderalismus zunehmend an seine Grenze stößt», sagte Söder.