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Kretschmer will mehr Einbindung der Bundeswehr in Gesundheitsämtern

09:51
18.10.2020
Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert im Kampf gegen das Coronavirus eine stärkere Unterstützung durch die Bundeswehr in den Gesundheitsämtern. «Wir sind in der exponentiellen Phase», sagte der CDU-Politiker der «Bild am Sonntag». «Wir müssen damit rechnen, dass sich die Zahl der Neuinfektionen im Drei- oder Vier-Tages-Rhythmus verdoppelt. Das bringt die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Kontakten positiv getesteter Fälle an ihre Grenzen und wir können die Infektionsketten nicht mehr unterbrechen.»

Laut Kretschmer müssen die Gesundheitsämter dringend personell aufgerüstet werden. «Da muss die Bundeswehr stärker eingebunden und Mitarbeiter aus den Landesministerien abgeordnet werden. Die Polizei muss den Ordnungsämtern bei der Kontrolle der Maßnahmen helfen.»

(dpa)

Lauterbach: Steigen die Zahlen so weiter, kommen lokale Shutdowns

09:29
18.10.2020
Bei einer weiterhin so schnellen Ausbreitung des Coronavirus rechnet SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach mit lokalen Shutdowns in Deutschland. «Es ist ganz simpel. Der R-Wert liegt bei etwa 1,3. Wenn wir den nicht runter bekommen, steigen die täglichen Fallzahlen innerhalb kürzester Zeit so stark an, dass die Kliniken und Gesundheitsämter überlaufen werden. Dann kommen lokale Shutdowns», sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag). Die auch R-Wert genannte Reproduktionszahl gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter ansteckt. Laut Lagebericht des Robert Koch-Instituts von Samstagabend lag der R-Wert bei 1,40.

«Das exponentielle Wachstum hat eine solche Kraft - da würde jedem einleuchten, dass nichts mehr stattfinden kann», so Lauterbach weiter. «Dann würde auch die Wirtschaft einbrechen.» Im Kampf gegen das Virus zählt der Politiker auf das Verhalten der Menschen - weniger auf die Eindämmungsmaßnahmen: «Es wird darauf ankommen, wie sich die Bevölkerung verhält. Das ist wichtiger als einzelne Maßnahmen. Viele Auflagen lassen sich ohnehin schwer überprüfen.»

(dpa)

5587 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

09:09
18.10.2020
Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter in Deutschland vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am frühen Sonntagmorgen mit 5587 an. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Im Vergleich zu den 3483 Infektionen am Sonntag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht.

Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht. Das RKI weist in seinem Lagebericht von Samstagabend darauf hin, dass mittlerweile mehr als die Hälfte aller Landkreise eine erhöhte Verbreitung des Coronavirus von mehr als 25 nachgewiesenen Infektionen pro Woche und 100 000 Einwohner haben.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 361 974 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 18.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9777. Das waren zehn mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 291 900 Genesene.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,40 (Vortag: 1,22). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel rund 1,4 weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,37 (Vortag: 1,30). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

(dpa)

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