Die Zahl erfasster Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist so hoch wie seit der zweiten Aprilhälfte nicht mehr. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2828 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen bekanntgab. Das sind über 150 mehr als am Freitag, als mit 2673 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der zuvor geltende Höchstwert seit der zweiten Aprilhälfte gemeldet worden war. Es sei notwendig, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiere, mahnte das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstagabend.
Derzeit liege die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen in Berlin und Bremen sehr deutlich, in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen deutlich über dem bundesweiten Durchschnittswert. Fallhäufungen werden demnach derzeit insbesondere im Zusammenhang mit Feiern im Familien- und Freundeskreis sowie unter anderem in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern sowie verschiedenen beruflichen Settings erfasst. Der Anteil der Reiserückkehrer aus dem Ausland sei deutlich gesunken.
Seit der Woche vom 31. August bis 6. September steigt nach RKI-Daten der Anteil älterer Bevölkerungsgruppen an den Neuinfektionen wieder. Entsprechend zeichnet sich ein Anstieg bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten ab. Laut aktuellem RKI-Bericht (Stand 6.10., 13.15 Uhr) werden derzeit 449 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 219 davon werden beatmet. Vor einer Woche (29.9.) hatte der Wert noch bei 352 (195 beatmet) gelegen, in der Woche davor (22.9.) bei 278 (151 beatmet). Rund 8900 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Zum Vergleich: Am 18. April, als die Zahl erfasster Neuinfektionen bei 3609 gelegen hatte, wurden nach RKI-Daten 2922 Menschen intensivmedizinisch behandelt und davon 2180 (75 Prozent) beatmet. Im April hatte es noch wesentlich weniger Tests auf Sars-CoV-2 gegeben als jetzt, vor allem leichte bis symptomlose Infektionen wurden seltener erfasst.