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Nach Hack-Skandal: Wie Facebooks Zukunft aussehen könnte

15:37
04.10.2018
Facebook musste vergangene Woche gestehen, dass unbekannte Angreifer vollen Zugriff auf fast 50 Millionen Profile bei dem Online-Netzwerk erlangt hatten. Die Basis dafür war der Diebstahl digitaler Schlüssel, mit denen man in einen Account kommt, ohne dafür das Passwort eingeben zu müssen.

Nur ein halbes Jahr nach dem Cambridge-Analytica-Skandal beschäftigt sich die Öffentlichkeit nun wieder mit dem laschen Umgang des Social-Media-Giganten mit der Datensicherheit seiner Kunden.

 „Der neuerliche Datendiebstahl wäre nicht möglich gewesen, wenn Facebook die Blockchain-Technologie eingesetzt hätte“, sagt Karsten Müller, Geschäftsführer der ChainBerry GmbH, die den ersten Blockchain-Aktienfonds aufgelegt hat. „Die Nutzerdaten lägen dann dezentral und sicher in einer Blockchain, kaum noch zugänglich für Datendiebe.“

Zuckerberg hat Blockchain-Technologie im Auge

Allerdings würde das eine vollständige Häutung von Facebook bedeuten, denn auch der Konzern käme nur eingeschränkt an die Daten, seine bislang wichtigste Einnahmequelle. „Aber hier setzt ein Umdenken ein. Und wie wir Facebook kennen, kann es sehr schnell gehen“, sagt Müller.

Denn Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat die neue Technologie durchaus im Auge: Erst im Mai dieses Jahres hat Zuckerberg ein Blockchain-Team, geführt von David Marcus, auf die Beine gestellt.

Marcus war zuvor Chef des Messenger-Dienstes von Facebook und kennt sich in der Materie aus: Bis vor wenigen Tagen war er im Verwaltungsrat der weltgrößten Krypto-Börse Coinbase aktiv. „Diese Personalentscheidung verrät also viel über Zuckerbergs zukünftige Blockchain-Strategie“, sagt Müller.

Facebook als Anbieter mobiler Bezahldienstleistungen?

Noch lebt Facebook aber davon, maßgeschneiderte Werbung zu verkaufen – und nutzt dazu die Daten seiner User. Mit Blockchain wäre das deutlich schwieriger.

Sollte sich die neue Technologie durchsetzen, steht der Social-Media-Gigant vor der Frage, wie er in Zukunft Einnahmen generieren soll. Denn dann wird der Verkauf von Werbung schwieriger und Facebook muss andere Erlösmodelle finden.

Müller sieht dabei durchaus Möglichkeiten für den Online-Dienst: „Die riesige Kundenbasis gepaart mit dem hauseigenen Messenger-Dienst könnte Facebook in ganz neue Sphären heben. Und zwar als Anbieter mobiler Bezahldienstleistungen.“

dpa/LEAD-Redaktion

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