Facebook hat im vergangen Jahr die in den USA unter Teenagern populäre App tbh gekauft – der Riesenkonzern interessierte sich wohl vor allem für die zumindest unorthodoxe Marketing-Strategie des Startups.
Dem amerikanischen Newsportal Buzzfeed liegt nun ein internes Memo vor, in dem Mitarbeiter der App tbh gegenüber Facebook erklären, wie sie in kurzer Zeit Millionen Teenager für ihr Produkt begeistern konnten.
Die Bewertungsapp tbh (to be honest – zu deutsch: um ehrlich zu sein) konnte schon ein paar Monate nach ihrem offiziellen Start 2,5 Millionen tägliche User verzeichnen, die meisten von ihnen waren Teenager.
Die Strategie des Startups beruhte darauf, die jugendliche Neugier seiner Zielgruppe auszunutzen. Mitarbeiter erstellten private Instagram-Accounts für tbh und arbeiteten Listen mit High-Schools in den USA ab. Sie suchten auf Instagram nach möglichst vielen Schülern, die angaben, auf eine bestimmte High-School zu gehen.
Dann folgten sie den Instagram-Accounts der Schüler und machten diese neugierig. Da die Teenager wissen wollten, wer ihnen folgt, begannen auch diese, dem privaten tbh-Account zu folgen. Nach Schulschluss setzten die Mitarbeiter einen Download-Link in das Instagram Profil und stellten es auf öffentlich. Die Schüler erhielten daraufhin eine Benachrichtigung von Instagram, besuchten das Profil und folgten dem Link in den App-Store.
Auch wenn tbh so viele Nutzer gewinnen konnte: Als nachhaltig erwies sich die Strategie nicht. Nachdem tbh von Facebook übernommen worden war, sanken die Nutzerzahlen wieder stark und schließlich wurde die App eingestellt.
Auch die tbh-Mitarbeiter schrieben, dass diese Strategie für Facebook wohl etwas zu „schmuddelig“ sei. Für den Konzern könnte sie trotzdem interessant sein: Facebook kämpft gerade mit schwindenden Userzahlen – vor allem bei Teenagern.