Letztes Update:
20190424131411

Internes Memo zeigt Facebook, wie man Teenager ködert

10:02
09.08.2018
Facebook hat im vergangen Jahr die in den USA unter Teenagern populäre App tbh gekauft – der Riesenkonzern interessierte sich wohl vor allem für die zumindest unorthodoxe Marketing-Strategie des Startups.

Dem amerikanischen Newsportal Buzzfeed liegt nun ein internes Memo vor, in dem Mitarbeiter der App tbh gegenüber Facebook erklären, wie sie in kurzer Zeit Millionen Teenager für ihr Produkt begeistern konnten.

Die Bewertungsapp tbh (to be honest – zu deutsch: um ehrlich zu sein) konnte schon ein paar Monate nach ihrem offiziellen Start 2,5 Millionen tägliche User verzeichnen, die meisten von ihnen waren Teenager.

Die Strategie des Startups beruhte darauf, die jugendliche Neugier seiner Zielgruppe auszunutzen. Mitarbeiter  erstellten private Instagram-Accounts für tbh und arbeiteten Listen mit High-Schools in den USA ab. Sie suchten auf Instagram nach möglichst vielen Schülern, die angaben, auf eine bestimmte High-School zu gehen.
Dann folgten sie den Instagram-Accounts der Schüler und machten diese neugierig. Da die Teenager wissen wollten, wer ihnen folgt, begannen auch diese, dem privaten tbh-Account zu folgen. Nach Schulschluss setzten die Mitarbeiter einen Download-Link in das Instagram Profil und stellten es auf öffentlich. Die Schüler erhielten daraufhin eine Benachrichtigung von Instagram, besuchten das Profil und folgten dem Link in den App-Store.

Auch wenn tbh so viele Nutzer gewinnen konnte:  Als nachhaltig erwies sich die Strategie nicht. Nachdem tbh von Facebook übernommen worden war, sanken die Nutzerzahlen wieder stark und schließlich wurde die App eingestellt.

Auch die tbh-Mitarbeiter schrieben, dass diese Strategie für Facebook wohl etwas zu „schmuddelig“ sei. Für den Konzern könnte sie trotzdem interessant sein: Facebook kämpft gerade mit schwindenden Userzahlen – vor allem bei Teenagern.

Lisa Mayerhofer

Facebook: Aufruhr um Finanztransaktionsdaten von Bankkunden

07:45
07.08.2018
Facebook will nicht allein von Werbung leben und bietet seine Tools auch Unternehmen für Dienstleistungen an. Nach dem Willen von Chef Mark Zuckerberg sollen auch Banken ihre Kunden via Facebook betreuen können. 

Facebook will Banken bestimmte Dienstleistungen zur Kundenbetreuung anbieten, fragt nach eigenen Angaben dabei aber nicht aktiv nach Finanzdaten von Nutzern. Das Online-Netzwerk dementierte am Dienstag teilweise einen Bericht des Wall Street Journal, wonach Facebook sich aus Interesse an Informationen etwa zu Einkäufen mit Kreditkarten oder Kontoständen im vergangenen Jahr an große US-Geldhäuser wie JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup und US
Bancorp gewandt habe.

"Die aktuelle Geschichte des Wall Street Journal behauptet fälschlicherweise, dass wir Finanzdienstleister aktiv nach Finanztransaktionsdaten fragen - das ist nicht wahr", erklärte ein Firmensprecher. Wie viele Online-Unternehmen arbeite Facebook mit Banken und Kreditkartenunternehmen zusammen, um Dienstleistungen wie Kundenchat oder Kontoführung anzubieten. Es sei einfacher, mit einer Bank über Facebook zu kommunizieren, statt am Telefon auf Informationen zu warten. "Wir benutzen die Bankdaten allerdings für nichts anderes - weder für Werbezwecke noch sonst irgendwas." Die Anwender könnten selbst entscheiden, ob sie diese Dienste nutzen wollten (Opt-in).

Das Wall Street Journal berichtete, Facebook habe in den Gesprächen mit den Banken auch nachgefragt, ob sie Informationen zur Verfügung stellen können, wo die Nutzer mit ihren Debit- und Kreditkarten einkaufen. Der Bericht verwies darauf, dass die Finanzwirtschaft Bedenken wegen der Datensicherheit habe. Gegen Facebook laufen nach dem Cambridge-Analytica-Skandal Ermittlungen, was die Gespräche erschwere und bereits eine Bank habe abwinken lassen.

dpa

In diesem Liveblog verwenden wir sogenannte „Social Plugins“ von Facebook, Twitter, YouTube und Instagram. Zum Schutz Ihrer Daten setzen wir eine Zwei-Klick-Lösung ein, bei der alle Inhalte standardmäßig deaktiviert sind. Erst wenn Sie die Inhalte durch Klick auf den Button aktivieren und damit Ihre Zustimmung zur Kommunikation mit Facebook, Twitter, YouTube und Instagram erklären, werden die eingebetteten Inhalte von den Servern der Sozialen Netzwerke geladen. Wenn Sie die Inhalte aktivieren, dann speichern wir diese Auswahl dauerhaft in einem Cookie, sodass die Inhalte beim nächsten mal direkt und ohne erneute Zustimmung geladen werden.
Datenschutzerklärung
Inhalte aktivieren