Wie sehen die Trends aus? Bachmann wünscht sich, dass neue Insurtechs weniger belächelt werden: "Gespräche mit der vor allem früher noch überschaubaren Insurtech-Branche hätten Versicherungen sehr geholfen, gerade was die Customer Journey betrifft. Da sollten wir alle noch viel mehr zusammenrücken, vor allem bei Themen wie Datenschutz." Denn Länder wie China sind hier viel weiter. 

Graulich sieht kommen, dass weniger Produkte gekauft werden. "Hier hängt sich dann viel an den Prozessen auf", so Greulich, "hier ist alles noch sehr heterogen." Mehr Vernetzung muss kommen, mehr Transparenz und immer eine genaue Kundenorientierung, das sieht Steiger als nötig an. Kaesler sieht mehr Polarisierung kommen und ganz neue Modelle - und einen digitalen Herr Kaiser. Denn der wird bleiben, grüßt aber dann aus dem virtuellen Raum.

Dr. Diana Mantel

Bachmann betont, dass das Kundenverhalten sich noch nicht so stark geändert hat, sodass man auch keine riesigen Umschwünge erwarten muss. Graulich betont, dass die Versicherungen eben sehen müssen, wo sie ihren Platz haben und wie sie diesen Platz erhalten können. Kaesler sieht das Problem, dass sich Versicherungen oft nicht bewusst sind, wie das neue Umfeld aussieht, welche Mitbewerber es gibt und wie sie mit ihrer Legacy umgehen. "Da wird es wohl in den nächsten Jahren einige deutliche Gewinner geben", so Kaesler, "einige wenige verstehen das schon jetzt." In der nächsten Dekade wird viel passieren, vor allem auch Corona hat da viel bewegt. "Die Verschiebung ist zwar nicht so sichtbar, aber sie geschieht." Das Kundenverhalten ist entscheidend, wie im Modell, das Steiger beschreibt: Der Kunden will die Lösung, deshalb muss man im richtigen Moment die richtige Lösung haben. 

Dr. Diana Mantel