Berlins Innensenator Andreas Geisel geht davon aus, dass viele Kritiker des neuen Berliner Antidiskriminierungsgesetzes keine Erfahrung mit dem Thema gemacht haben. "Die Kritiker sind meist ältere weiße Männer, die behaupten, das sei nicht notwendig. Ja, sie werden ja auch nicht diskriminiert", sagt der SPD-Politiker in einem Interview, das das Magazin "Cicero" online veröffentlicht hat.
"In unserer Stadt haben 35 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund – das sind immerhin 1,3 Millionen Menschen. Wenn die uns von ihren täglichen Wahrnehmungen und Erlebnissen berichten, die alte weiße Männer allesamt nicht haben, dann müssen wir das ernst nehmen." Geisel verteidigt das umstrittene Gesetz, das vom Abgeordnetenhaus Anfang Juni beschlossen wurde und Menschen in Berlin vor Diskriminierung durch Behörden und auch durch die Polizei schützen soll.