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Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD. Foto: Hauke-Christiian Diettrich/dpa 

16:50
11.06.2020
Mit ihren Äußerungen über latenten Rassismus bei Sicherheitsbehörden sorgte die SPD-Vorsitzende Saskia Esken in den vergangenen Tagen für eine hitzige Debatte. Nun relativiert sie ihre Aussagen - sie habe die Polizei nicht unter Generalverdacht stellen wollen. "Eines ist klar, Polizisten wollen keine Rassisten in ihren Reihen", so Esken nach einem Besuch der niedersächsischen Polizeiakademie in Nienburg. Bei der Polizei handele es sich um eine Berufsgruppe, in der es keine schwarzen Schafe geben dürfe. Sie sei sich sicher, dass der überwiegende Teil der Polizisten das genauso sehe.

Wenn es um Rassismus und die Polizei gehe, liege das Problem nicht in der Struktur, sondern bei einzelnen Fällen. "Ich persönlich habe in meinem ganzen Leben nur positive Polizeierfahrungen gemacht", sagt Esken. Sie wisse aber auch von Menschen mit dunkler Hautfarbe, die anderes erlebt hätten und da müsse man sich fragen, woher das komme. "Und ich glaube, dass wir gut daran tun, uns damit zu beschäftigen."

16:34
11.06.2020
Unbekannte haben das Büro der Polizeigewerkschaft GdP in Bremen beschädigt und Parolen gegen die Polizei gesprüht. Die Täter hätten nachts die Fenster zum Büro eingeschlagen, teilen die Ermittler mit. An ein gegenüberliegendes Parkhaus wurden demnach der Spruch "Polizei nicht reformierbar" und ein Anarchiezeichen gesprüht. Die Kriminalpolizei prüfe ein politisches Motiv.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer verurteilt die Tat. In der Diskussion über Rassismus in der Polizeiarbeit seien Polizei und Innenbehörde jederzeit bereit, sich mit Kritik und Sachargumenten auseinanderzusetzen. "Zertrümmerte Fensterscheiben und platte Vergleiche zu brutalen Polizeimethoden in den USA bringen die Debatte aber keinen Millimeter voran", erklärt Mäurer. "Die Bremer Polizistinnen und Polizisten werden in die Rolle von Mittätern gedrängt, in die sie nicht gehören."