Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz warnt angesichts der Rassismus-Debatte davor, die Situation in Deutschland mit der in den USA zu vergleichen. "Ich halte es für unzulässig, die Bilder aus Amerika eins zu eins auf Deutschland zu übertragen", sagt Merz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es gebe in den Vereinigten Staaten einen systemischen Rassismus. "Die Amerikaner haben seit der Abschaffung der Sklaverei das Problem der Rassendiskriminierung bis heute nicht wirklich gelöst. In Deutschland gibt es das in dieser Form nicht - und es gibt bei uns auch keinen latenten Rassismus bei der Polizei."
US-Präsident Donald Trump hat nach Ansicht von Merz die Proteste in den USA verstärkt. Es habe schon in früheren Jahren breite Proteste gegeben nach ähnliche Vorfälle wie den schrecklichen Tod von George Floyd. "Wahrscheinlich wären die Demonstrationen aber auch dieses Mal im bekannten Rahmen geblieben, wenn nicht der Präsident so viel Öl ins Feuer gegossen hätte".