Letztes Update:
20200613020222

12:15
09.06.2020
Der britische Premierminister Boris Johnson zeigt Verständnis für die wachsenden Proteste in seinem Land und weltweit. Der gewaltsame Tod von George Floyd habe ein "unwiderlegbares, nicht zu leugnendes Gefühl der Ungerechtigkeit" geweckt, so Johnson in einer Videobotschaft, die auf seinem Twitter-Account veröffentlicht wurde. Großbritannien habe im Kampf gegen Rassismus große Fortschritte gemacht in den vergangenen Jahrzehnten, aber es gebe noch viel zu tun, so der Premier. 

Er bejahe daher friedlichen Protest unter Einhaltung der Abstandsregeln. Nicht akzeptabel seien hingegen Demonstrationen, bei denen die Maßnahmen zur Corona-missachtet würden oder das Gesetz anderweitig gebrochen werde. "Ich werde diejenigen nicht unterstützen oder mit Nachsicht behandeln, die das Gesetz brechen, die Polizei angreifen oder öffentliche Denkmäler entweihen", erklärt Johnson. Bei Protesten in Großbritannien waren am Wochenende Dutzende Polizisten verletzt worden.

Kommentar "als Bürger Kunzmann" verfasst: Thaddäus Kunzmann. Foto: Bernd Weissbrod/dpa/Archiv

12:01
09.06.2020
Der in die Kritik geratene Demografiebeauftragte des Landes Baden-Würtemberg, Thaddäus Kunzmann, muss sich jetzt den Fragen der Regierung stellen. "Ich habe den Sozialminister beauftragt, ihn einzubestellen und ihm die Leviten zu lesen", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Kunzmann hatte die Demonstrationen kritisiert und dazu geschrieben, dass George Floyd ein Gewaltverbrecher mit beträchtlichem Vorstrafenregister gewesen sei.

SPD-Landesgeneralsekretär Sascha Binder hatte daraufhin seinen Rücktritt gefordert. "Zunächst mal muss man mit den Betroffenen reden", sagt Kretschmann. "Das ist einfach ein Gebot der Fairness." Kunzmann sagt, er habe den Kommentar "als Bürger Kunzmann" verfasst und sich vor allem gegen die Auffassung bei den Demos gewehrt, dass die deutsche Polizei latent rassistisch sei. Den Post hat er mittlerweile gelöscht.