In
Italien das Denkmal eines bekannten Schriftstellers verunstaltet worden. Die Statue des Journalisten und Kriegsreporters
Indro Montanelli in einem Park in Mailand wurde am Wochenende rot beschmiert,
"Rassist" und "Vergewaltiger" steht auf dem Sockel. Gegner fordern, das Denkmal zu entfernen. Die
linke Studentengruppe Rete Studenti Milano hat sich in einem Video zu der Tat bekannt. Sie nennt Montanelli
"einen Kolonialisten, der die Sklaverei zu einem wichtigen Teil seiner politischen Tätigkeit gemacht hat". Montanelli hatte in den 1930er Jahren als junger Offizier der italienischen Armee während der Eroberung Abessiniens (heutiges Gebiet Äthiopien und Eritrea) eine
Kindbraut im Alter von 12 oder 14 Jahren "gekauft". Noch im hohen Alter bestand er darauf, dass daran nichts auszusetzen sei, da es den örtlichen Gepflogenheiten entspreche. In einem Interview 1982 erinnerte er sich an das Mädchen als
"ein zahmes, kleines Tier". Mailands Bürgermeister Beppe Sala schließt aus, die Statue zu entfernen. Er finde
Montanellis Mangel an Reue zwar "verstörend", nannte ihn aber einen
Verfechter des unabhängigen Journalismus und der Pressefreiheit.