Letztes Update:
20200615020138

21:01
13.06.2020
In mehreren Schweizer Städten haben zahlreiche Menschen gegen Rassismus demonstriert. Allein in Zürich gingen mehr als 10 000 Menschen auf die Straße, wie die Stadtpolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Die vornehmlich jungen Demonstranten hielten dabei Schilder mit Aufschriften wie «White silence is violence» (Weißes Schweigen ist Gewalt) oder «Black lives matter» (Schwarze Leben zählen) hoch. Proteste gab es auch in Bern, Luzern und St. Gallen.

Foto: Jens Kalaene/dpa/Archiv

19:53
13.06.2020
UPDATE | In der Debatte in Deutschland über die Streichung des Begriffs "Rasse" aus dem Grundgesetz gibt es Skepsis und Ablehnung in der Union. Das sei "eher Symbolpolitik und bringt uns in der Sache keinen Schritt weiter", sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Mathias Middelberg (CDU), der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Vorsitzende des Innenausschusses, Andrea Lindholz (CSU), sagte, sie halte die Forderung für "eine eher hilflose Scheindebatte". Eine Streichung des Begriffs könne zudem die Rechtsprechung erschweren, argumentierte sie. "Ohne einen entsprechenden Rechtsbegriff, der auch völkerrechtlich verankert ist, könnte Rassismus juristisch noch schwieriger zu greifen sein."  
Die Grünen fordern eine Änderung von Artikel drei Absatz drei des Grundgesetzes. Dort heißt es: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." Die Grünen argumentieren, der Begriff manifestiere eine Unterteilung von Menschen, auch wenn es wissenschaftlich erwiesen sei, dass es keine Menschenrassen gebe. Besser sei die Formulierung "rassistisch benachteiligt". FDP, Linke und SPD hatten sich offen für den Vorschlag gezeigt.