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20200610050928

Bericht: Friede in vielen Ländern bedroht

05:02
10.06.2020
Die ökonomischen Auswirkungen der Coronvirus-Pandemie könnten negative Folgen für den Frieden in vielen Ländern haben. Das geht aus dem am Mittwoch in London veröffentlichten Global Peace Index hervor. Die Studie der Denkfabrik Institute for Economics and Peace (IEP) bewertet jedes Jahr die Lage in mehr als 160 Ländern der Welt anhand von Kriterien wie beispielsweise Krieg, Terrorismus, Polizeigewalt und Waffenexporten. In diesem Jahr ergänzten die Experten den Bericht zudem um eine Analyse der möglichen Folgen der Coronavirus-Pandemie auf den Frieden in der Welt.

Insgesamt verzeichnete das IEP weltweit einen Rückgang friedlicher Verhältnisse in neun von zwölf der vergangenen Jahren. Das gilt auch für 2019. «Die Welt ist erheblich weniger friedlich, als sie 2008 war», hieß es in dem Bericht.

Die Coronavirus-Pandemie dürfte die Situation weiter verschlimmern, schätzen die Experten. «Das IEP identifiziert die wirtschaftlichen Auswirkungen von Lockdowns als erhebliche Bedrohung für den Frieden», heißt es in dem Bericht.

Deutschland stieg auf dem Ranking der friedlichsten Länder um sechs Plätze nach oben seit dem vergangenen Jahr und steht nun an 16. Stelle. Die Schweiz ist unverändert auf dem zehnten Platz und Österreich wie im vergangenen Jahr auf Platz vier. Das dem Index zufolge friedlichste Land der Welt ist Island. An letzter Stelle steht Afghanistan. Die Verbesserung in Deutschland gehe auf eine ganze Reihe von Indikatoren zurück, sagte IEP-Gründer Steve Killelea im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehörten eine Abnahme von Waffenexporten, eine geringere Zahl an Tötungsdelikten sowie ein Rückgang terroristischer Vorfälle.

(dpa)

Europas große Messen fordern Öffnung spätestens ab September

03:44
10.06.2020
Große europäische Messeplätze von Köln bis Barcelona drängen darauf, Messeveranstaltungen trotz der Corona-Pandemie spätestens zum 1. September wieder zu erlauben. Die europäische Messeindustrie sei inzwischen perfekt darauf vorbereitet, «große Messeveranstaltungen abzuhalten und die Sicherheit und Gesundheit aller Personen vor Ort zu gewährleisten», betonte am Mittwoch der Präsident der Vereinigung führender europäischer Messeplätze EMECA, Maurits von der Sluis. Die fortdauernde Schließung der Messeplätze ohne konkreten Fahrplan für eine Wiedereröffnung gefährde mittlerweile die gesamte Branche.

«Wir waren die Ersten, die zur Schließung gezwungen wurden, und sind vielleicht die letzte Branche, die wieder öffnen darf», klagte Sluis. Der Shutdown führe allein in den ersten beiden Quartalen in Europa zu einem volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 125 Milliarden Euro.

Der Finanzvorstand der Koelnmesse, Herbert Marner, betonte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, selbst wichtige Messen mit internationalem Publikum seien nicht mit anderen Großveranstaltungen wie Volksfesten oder Fußballspielen zu vergleichen. Die Einhaltung der pandemiebedingten Hygienevorschriften sei hier wesentlich leichter zu gewährleisten. Gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Krise seien die Messen außerdem für die besonders hart getroffenen mittelständischen Unternehmen in Deutschland wichtig, um den Neustart zu beschleunigen.

Eine rasche Rückkehr der Messebranche zur Situation vor der Krise erwartet der Verband selbst im Falle einer baldigen Wiedereröffnung nicht. Die Brache geht davon aus, dass es mindestens zwei bis drei Jahre dauern kann, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht ist. Deshalb drängt der Verband gleichzeitig auf eine umfangreiche finanzielle Unterstützung der Branche durch nationale Regierungen und die Europäische Union.

(dpa)

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