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20200629132308

Hotels und Gastro können ab Mittwoch Corona-Hilfe beantragen

13:21
29.06.2020
Hotels und Gastbetriebe im Südwesten erhalten gezielte Unterstützung vom Land - zusätzlich zum ersten Corona-Hilfspaket. Ab Mittwoch können die Anträge dafür auf der Website des Wirtschaftsministeriums heruntergeladen werden. Wenn Betriebe durch eine Bescheinigung des Steuerberaters belegen können, dass sie wegen der Corona-Krise in einen Liquiditätsengpass geraten sind, erhalten sie eine einmalige Hilfe in Höhe von bis zu 3000 Euro zuzüglich maximal 2000 Euro für jeden Beschäftigten.

Das Programm sei auf den Zeitraum September bis November angelegt, sagten Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Tourismusminister Guido Wolf (beide CDU) am Montag in Stuttgart. Die Abwicklung wird wie beim ersten Corona-Hilfspaket von den Industrie- und Handelskammern übernommen, die die Anträge vorab prüfen. Anschließend werden sie bei der landeseigenen L-Bank bewilligt und an Berechtigte ausgezahlt.

Nicht nur die Schließungen hätten den Betrieben schwer zu schaffen gemacht, sagte Hoffmeister-Kraut. Sie dürften nun zwar öffnen, litten aber unter den jetzt geltenden Infektionsschutzmaßnahmen und könnten verlorene Umsätze nicht mehr wettmachen. Laut Tourismusminister Wolf sind allein die Übernachtungen im April um 94,8 Prozent eingebrochen.

(dpa/lsw)

Tropenmediziner: Auf Großveranstaltungen weiter möglichst verzichten

12:51
29.06.2020
Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger hat trotz der niedrigen Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus vor Leichtsinn gewarnt. Die Basis-Schutzmaßnahmen, wie das Abstandhalten, das Tragen eines Mund-Nasenschutzes, häufiges Händewaschen und der Verzicht auf Begrüßungsrituale wie Umarmen oder Handgeben, minderten das Infektionsrisiko um 30 bis 40 Prozent, sagte Reisinger am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Damit lasse sich die Epidemie kontrollieren. «Dass wir nach wie vor wenige Fälle haben, führe ich darauf zurück, dass die Basismaßnahmen von einem Großteil der Bevölkerung eingehalten werden.»

In der vergangenen Woche lagen die Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern laut Reisinger zwischen einem und drei nachgewiesenen Fällen pro Tag - und das, obwohl seit drei Wochen zahlreiche Urlauber ins Land gekommen sind. In diesen drei Wochen sei auch unter den Feriengästen kein Fall einer Corona-Infektion bekannt geworden, sagte der Wissenschaftler der Uni Rostock.

Er warnte trotzdem vor Leichtsinn. Die Corona-Pandemie sei nicht vorbei, sagte er angesichts von mehr als zehn Millionen nachgewiesenen Fällen und 500 000 Toten weltweit. China, Israel, die südlichen US-Bundesstaaten - vielerorts gebe es derzeit eine zweite Welle.

Um eine solche Entwicklung in Deutschland zu vermeiden, sollte aus seiner Sicht auf Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Teilnehmern vorerst weiter verzichtet werden. «Großveranstaltungen und Tourismus ohne Schutzmaßnahmen haben dafür gesorgt, dass im Februar das Virus verbreitet wurde», sagte Reisinger. Deutschland sei in einer «glücklichen Situation», dass sich die Zahlen nun bis auf einige lokale Ausbrüche stabilisiert hätten. An diesem Dienstag berät das Kabinett in Schwerin über mögliche neue Lockerungen in der Krise für Mecklenburg-Vorpommern.

(dpa)

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