Millionen Wanderarbeiter, die während der Corona-Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Sie würden gedrängt, in ihre Heimatländer zurückzukehren, ohne dort eine Perspektive zu haben, warnte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Mittwoch in Genf. Viele Herkunftsländer seien schlecht gerüstet, um die Rückkehrer aufzunehmen. «Sehr oft bedeutet ein Verlust des Arbeitsplatzes den Verlust von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen», sagte die ILO-Expertin für Arbeitsrechte, Manuela Tomei. Bisher sind laut ILO mehr als 1,2 Millionen arbeitende Migranten nach Nepal, Bangladesch, Indien, Indonesien und Myanmar zurückgekehrt. Viele von ihnen waren im Nahen Osten beschäftigt.
Die ILO forderte, dass Länder, die von ausländischen Arbeitskräften profitiert hätten, zusammen mit den Herkunftsländern die Probleme angehen sollten. Insgesamt wird die Zahl der Wanderarbeiter weltweit auf 164 Millionen geschätzt.
(dpa)