Letztes Update:
20200619044814

BW-Wohlfahrtsverband: Soziale Arbeit wird durch Corona digitaler

03:47
19.06.2020
Soziale Arbeit wird nach Ansicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Baden-Württemberg nach der Corona-Krise digitaler werden. «In Zukunft wird es in der sozialen Arbeit darum gehen, digitale und individuelle Angebote miteinander zu verbinden», sagte die Bereichsleiterin für Sucht- und Drogenhilfe, Sabine Oswald, in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. Der Austausch habe zuletzt wegen Corona vor allem digital stattgefunden: «Darin liegt auch eine große Chance, Online-Hilfen auszubauen.»

Doch in der Suchtberatung sei der direkte Kontakt in Einzelgesprächen und Gruppen besonders wichtig, sagte Oswald: «Veränderungen und Einschränkungen bei Beratungsmöglichkeiten oder Hilfsangeboten können schnell zu starken Verunsicherungen führen und damit zum Risiko für suchtkranke Menschen werden.» Es sei jetzt die Aufgabe der Landkreise und Kommunen, die Finanzierung der ambulanten Suchthilfe aufrechtzuerhalten. Gewerbesteuerausfälle dürften nicht dazu führen, dass Freiwilligenleistungen gestrichen werden.

(dpa/lsw)

Experte: Kein Versorgungsengpass durch Schlachtstopp bei Tönnies

03:43
19.06.2020
Die vorübergehende Schließung des größten deutschen Schlachtbetriebs von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wird nach Einschätzung von Marktbeobachtern nicht zu Versorgungsengpässen führen. «Fleisch wird in Deutschland nicht knapp, auch nicht Schweinefleisch», sagte Tim Koch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in Bonn.

Ob der nach einem großen Corona-Ausbruch verfügte Stillstand der Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück zu höheren Preisen für Verbraucher führen werde, sei erst in einigen Wochen abzusehen, sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur. Der Handel habe in der Regel mit den Schlachtunternehmen längerfristige Verträge zu Mengen und Preisen abgeschlossen.

In Rheda-Wiedenbrück werden nach Angaben von Tönnies pro Tag 20 000 Schweine geschlachtet und zerlegt. Die Branche habe eine Reihe von Stellschrauben, um die bei Tönnies ausfallenden Schlachtkapazitäten zumindest teilweise auszugleichen, sagte Koch. Tönnies wolle die Zahl der Schlachtungen an anderen Standorten erhöhen, auch andere Unternehmen hätten diese Möglichkeit. Die Zahl der in Deutschland geschlachteten Schweine falle schon seit einiger Zeit, die Schlachtkapazität sei aber nicht entsprechend gesunken. Auch könne der Import von Schlachtschweinen zeitweise reduziert werden, um den Druck auf die deutsche Schweinemäster zu verringern.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr 55,1 Millionen Schweine in Deutschland geschlachtet, 3,0 Prozent weniger als 2018. Davon wurden rund 3,3 Millionen Schlachtschweine aus dem Ausland importiert.

(dpa)

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