Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) hat der neu eingeführten Corona-Warn-App eine europaweite Vorreiterstellung in Sachen Datenschutz eingeräumt. «Wir arbeiten seit Wochen ganz eng mit den zuständigen Stellen zusammen», sagte die Unionspolitikerin am Dienstag in der RTL-Sendung «Guten Morgen Deutschland». Dazu gehöre etwa der Bundesdatenschutzbeauftragte, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der TÜV. «Wir haben sogar den Chaos Computer Club eingebunden.»
Auf die Frage, ob die App zu spät komme, sagte Bär: «Ich finde, dass sie für deutsche Verhältnisse ziemlich schnell gekommen ist. Wir haben ja die Schnittstellen von Google und Apple erst seit dem 20. Mai zur Verfügung.» Von den Konzernen kommen die beiden großen Smartphone-Systeme - Android und die iOS-Software für das iPhone.
Im Interview mit dem Radiosender Bayern 2 ergänzte Bär zudem, dass die Einführung der App auch deshalb länger gedauert habe, weil der Datenschutz in Deutschland sehr ernst genommen worden sei.
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Im App-Store von Google war sie bereits um kurz nach 2.00 Uhr morgens verfügbar, bei Apple dauerte es etwas länger. Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen.