Letztes Update:
20200616081430

Freiberufler-Verband sieht 400 000 Jobs in Gefahr

07:04
16.06.2020
Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) rechnet mit einem deutlichen Stellenabbau in diesem und im kommenden Jahr. Trotz des milliardenschweren Rettungspakets der Bundesregierung sei die Lage im Zuge der Corona-Krise für viele Freiberufler ausgesprochen schwer, sagte BFB-Präsident Wolfgang Ewer dem «Handelsblatt» (Dienstag). «Nachdem bereits erste Stellen abgebaut werden mussten, sind mindestens 400 000 weitere Stellen in Gefahr.» Vor allem junge Unternehmen bräuchten Hilfe, damit die Gründerkultur in Deutschland nicht nachhaltig geschädigt werde.

Eine repräsentative Umfrage unter 2600 Freiberuflern in den Mitgliedsverbänden ergab demnach, dass für fast jeden dritten Freiberufler der bereits entstandene wirtschaftliche Schaden existenzbedrohend sei. Das spiegele sich auch im deutlichen Auftragsrückgang von mehr als 50 Prozent wider, den jeder dritte Freiberufler verzeichne. Auch für kommendes Jahr erwarten viele Freiberufler demnach noch keine Aufhellung und rechnen mit einem Personalabbau vor allem bei Firmen zwischen zehn und 49 Mitarbeitern.

Die Umfrage wurde dem Bericht zufolge zwischen Mitte Mai und Mitte Juni erhoben und ausgewertet - also zu einer Zeit, zu der Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen bereits in Sicht waren.

(dpa)

SPD-Chefin Esken: Corona-Warn-App auch in Schulen mit Handyverboten

06:53
16.06.2020
Die Nutzung der neu eingeführten Corona-Warn-App sollte nach Meinung der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken auch in Schulen mit strengen Handyverboten möglich sein. Es sei «durchaus geboten, dass auch Schülerinnen und Schüler die App nutzen», sagte
Esken dem «Handelsblatt» (Dienstag). «Ich bin hier klar für eine
Lockerung. Aber nicht nur wegen der Corona-Warn-App.» Der verantwortliche Umgang mit dem Smartphone müsse auch in der Unterrichtssituation gelernt werden, sagte die Sozialdemokratin.

Die verzögerte Einführung der App geht laut Esken auch auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zurück. Dessen anfängliche Vorstöße, etwa die zunächst geplante Nutzung von Standortdaten, seien nicht wirklich durchdacht gewesen. «Auf dieser Basis hätten wir eine erstklassige Überwachungs-App bekommen.» Damit habe der Minister viel Porzellan zerschlagen und auch Vertrauen verspielt, sagte Esken.

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Nutzer konnten die App bereits in der Nacht zum Dienstag auf ihr Smartphone herunterladen. Im App-Store von Google war sie bereits um kurz nach 2.00 Uhr morgens verfügbar, bei Apple dauerte es etwas länger. Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen.

(dpa)

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