Mittwoch, 29. April. „heute / wolken doch keine sind / sonne und für wen / sprachlostag / ins offene freund nein / als ob im turm / noch wie viele jahre / heute“
Das hier ist persönlich. Fragt mich eine Freundin am Telefon: „Wie gehst eigentlich du mit der Coronakrise um?“ Meine Antwort: „Ich schreibe sie mir jeden Morgen von der Seele. Danach ist alles gut.“
Glatt gelogen: Nichts ist gut! Hätte es sonst am Sonntag des Verses oben bedurft – um Frust abzulassen zu Papier gebracht? Die Wahrheit ist: Corona geht mir auf den Geist, schlägt mir aufs Gemüt, färbt auch den schönsten Frühlingstag grau. Mein voller Terminkalender, der Cappuccino im Café, die Gespräche unter vier Augen: Sie alle fehlen mir. Altes Leben, wie ich mich nach dir sehne! (Andreas Koch, Esslingen)