Donnerstag, 19. März. Facebookpost. (Annie Quandt, St. Petersburg in Rußland und Portland in USA).

Annie Quandt

Donnerstag, 19. März. Meine kleine Tochter ist heute Früh aufgewacht und war rundum glücklich. Sie spürt gar nicht, dass das Leben, das wir alle kennen, gerade aus den Fugen gerät. Denn sie hat alles, was sie braucht: ihre Familie, Liebe, ein schönes Dach über’m Kopf und leckeres Essen. Heute Früh hat sie noch vor dem Frühstück so ausgelassen zur Musik in unseren Cafélautsprechern getanzt, dass ich für den Moment auch richtig glücklich war.
(Die Autorin ist Gastronomin und veröffentlicht während der Corona-Zeit einen eigenen BLog. Sie freut sich, wenn Auszüge davon im Corona-Blog veröffentlich werden. Sie schreibt: "Also, ich freue mich, wenn Ausschnitte für das Tagebuchprojekt aus meinem geschnappt werden, gerne mit Veröffentlichung meines Namens und gerne auch mit Verweis auf meinen Issdichgluecklich-Blog, auf dem ich alle Tage zusammenfasse." Karina Both-Peckham, Erfurt)

Johannes M. Fischer

Donnerstag, 19. März. Ich bin eine glückliche Mutter von 2 Kindern: Miklos (Kl.6, Schelztor G.) und Emilia (Kl. 2, Hainbachschule). Die beiden besuchen die Taekwondo Schule am Marktplatz seit Jahren. Mein Sohn trainiert 5 Mal/Woche, meine Tochter 3 Mal. Bei solcher Intensität ist ganz wichtig, dass man nicht ab sofort aufhören darf. Herr Lukasz Mulas, der Leiter der Schule hat dies ganz ernst genommen: hat Kamera und technische Ausrüstung in die Schule gebracht und macht dienstags und donnerstags um 18 Uhr live Training durch Instagram. Dabei hilft ihm seine Frau Maike und ihr Baby Evelin ist auch dabei ;-) Den Kindern macht so trainieren auch Spaß und vor allem bleiben sie auch gesund. Ich finde die Idee einfach genial, der Trainer tut alles, damit er als Mentor und Trainer mit seinen Schüler/Schülerinnen den Kontakt weiterhin pflegen kann. Hut ab! Solchen Trainer wünsche ich an allen ;-) (Bori Szabo, Esslingen)

Bori Szabo

Donnerstag, 19.März: Heut hat eine Kollegin im Büro einen wirklich unansehnlichen Wisch schief an eine Tür gepappt, verbunden mit der Aufforderung, diese nur angelehnt zu lassen, damit man wegen des Corona-Virus die Klinke nicht anfassen muss. Ich dachte für einen Moment daran, einen zweiten Zettel anzubringen - sauber zugeschnitten und "im Wasser" aufgehängt. Inhalt: "Plakate bitte halbwegs ansehnlich gestalten und GERADE aufhängen!"
Ich habe es nicht getan - in der Sache hatte die Kollegin ja Recht. Aber in den Fingern gejuckt hat's mich trotzdem. Auch wenn gerade die Welt untergeht, kann man ja ein bisschen die Form wahren. ;-) (Edith Nebel, Ostfildern)

Edith Nebel