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20200518113732

Bahnverkehr im Südwesten ab Juni wieder auf Normalmaß

11:28
18.05.2020
Nach der coronabedingten Ausdünnung des Fahrplans im März fahren die Bahnunternehmen im Land ihr Angebot wieder auf das Normalmaß hoch. Zum Fahrplanwechsel Mitte Juni sollen im Regionalverkehr, von Ausnahmen etwa durch Baustellen abgesehen, wieder 100 Prozent der Verbindungen angeboten werden, wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Vertreter der Betreiber Abellio, DB Regio, Go-Ahead und SWEG am Montag in Stuttgart ankündigten.

Um einen stabilen Verkehr gewährleisten zu können, war der Fahrplan im März je nach Netz um bis zur Hälfte ausgedünnt, Anfang Mai aber schon wieder etwas erweitert worden. «Wir haben die letzten zwei Monate im öffentlichen Verkehr gut gemeistert», sagte Hermann. Die Pünktlichkeit habe durchweg deutlich über 90 Prozent gelegen, die Ausfallquote unter einem Prozent. Allerdings lag auch die Auslastung der Züge anfangs bei unter 20 Prozent. Inzwischen ist auch sie wieder höher geworden, liegt aber noch weit unter den gewohnten Werten.

Was Pünktlichkeit und Ausfälle angeht, hoffen die Unternehmen, etwas aus der Krise mitnehmen und die Werte halten zu können. So seien Abläufe und Absprachen verbessert und Wartungstermine vorgezogen worden. «Wir haben nahezu unter Laborbedingungen Eisenbahn betreiben können», sagte der Chef der DB Regio Baden-Württemberg, David Weltzien. Daran gelte es anzuknüpfen. «Wir wollen nicht schlechter werden. Wir wollen das gute hohe Niveau halten», sagte Hermann.

Für die Probleme, die seit dem vergangenen Sommer im Nahverkehr aufgetreten waren, sollen betroffene Pendler wie angekündigt von Juni an eine finanzielle Entschädigung erhalten. Für die Corona-Zeit werde es zudem eine Entschädigung für Eltern geben, die das Schülerticket ihrer Kinder weiterbezahlt haben, sagte Hermann.

(dpa/lsw)

Pharmagroßhändler sorgt sich um Verfügbarkeit von Arzneien

11:27
18.05.2020
Die Herstellung von Wirkstoffen für Medikamente an wenigen Orten außerhalb Europas macht dem Gesundheitsdienstleister Phoenix zu schaffen. «Die Medikamentenverfügbarkeit beschäftigt uns jeden Tag», sagte der neue Vorstandschef des Pharmagroßhändlers und Apothekenbetreibers, Sven Seidel, am Montag in Mannheim. Die nicht immer den Bestellungen entsprechenden Lieferungen von Medikamenten seien darauf zurückzuführen, dass in Europa verschiedene Wirkstoffe nicht mehr hergestellt werden. «Uns ist daran gelegen, Störungen unserer Basisdienstleistungen zu vermeiden und Kapazitäten wieder nach Europa zu bringen», betonte Seidel. Hersteller in China und Indien hatten in der Vergangenheit für Probleme in den Lieferketten gesorgt.

Nach Angaben des Familienunternehmens ist die Phoenix Group - bereits führender Pharmagroßhändler Europas - im Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 zum größten Apothekenbetreiber Europas aufgestiegen. Nach dem Erwerb von Apotheken in den Niederlanden, Rumänien, der Tschechisches Republik und Serbien betreibt Phoenix 2700 Apotheken in 15 Ländern.

In Deutschland bringt Phoenix das erste Frauenmagazin in Apotheken auf den Markt. Inhalte auch über Gesundheitsthemen hinaus wie Kochen und Reisen sollen die Bindung der Kundinnen an ihre Apotheke stärken und neue hinzugewinnen. Die für die Kunden kostenlose monatliche Zeitschrift wird im Juni mit einer Auflage von 500.000 Exemplaren an den Start gehen.

Die Gruppe mit 37.000 Mitarbeitern setzte 2019/20 mit 27,2 Milliarden Euro fast sechs Prozent mehr um. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) bewegte sich mit 470 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Für 2020/2021 rechnet das Unternehmen erneut mit einem Umsatzwachstum über den europäischen Pharmamärkten, das Phoenix bei 2,5 Prozent sieht. Beim Ergebnis will Phoenix deutlich über dem Vorjahresergebnis abschneiden.

(dpa/lsw)

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