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Bericht: Bundesregierung will Reisewarnung bis Mitte Juni verlängern

03:50
29.04.2020
Die Bundesregierung will die weltweite Reisewarnung wegen der Coronavirus-Pandemie einem Bericht zufolge bis Mitte Juni verlängern. Das berichtete der «Spiegel» am Mittwoch unter Berufung auf einen entsprechenden Beschlussvorschlag, den das Auswärtige Amt (AA) kurz vor der Kabinettssitzung unter den Bundesministerien abgestimmt habe. Demnach heiße es in der Beschlussvorlage, die bisher gültige Reisewarnung gelte «bis auf weiteres», mindestens aber bis Mitte Juni. Vor diesem Datum solle die Lage noch einmal neu bewertet werden, dazu wolle man sich vor allem mit den EU-Nachbarn eng abstimmen. Die Verlängerung soll laut «Spiegel» an diesem Mittwoch vom Kabinett verlängert werden, mindestens bis zum 14. Juni.

Dem Bericht zufolge lässt das Papier aus dem Auswärtigen Amt allerdings offen, ob Urlaubsreisen während der Sommerferien möglich sein werden, die in manchen Bundesländern schon Ende Juni beginnen. Wer allerdings über Pfingsten Ende Mai eine Auslandsreise gebucht habe, könne diese jetzt stornieren und sich auf die Reisewarnung berufen.

Die Reisewarnung werde damit begründet, dass in den nächsten Wochen keine normalen Reisen ins Ausland möglich seien, hieß es weiter. Laut dem AA sei weiterhin mit drastischen Einschränkungen im internationalen Luftverkehr und weltweiten Einreisesperren oder Quarantäneregelungen zu rechnen. Mit der Reisewarnung wolle man zudem die weitere Ausbreitung des Virus minimieren und vermeiden, dass deutsche Urlauber erneut massenhaft im Ausland stranden.

In Deutschland galt die weltweite Reisewarnung für Touristen zunächst bis zum 3. Mai. Die Grenzen zu den Nachbarländern dürfen abgesehen vom Warenverkehr nur noch von Berufspendlern oder Menschen mit einem anderen dringenden Grund passiert werden. Touristische Auslandsreisen sind untersagt. Außenminister Heiko Maas (SPD) hat mehrfach deutlich gemacht, dass sich bisher keine Änderung dieser Situation abzeichnet: «Eine normale Urlaubssaison mit vollen Strandbars und vollen Berghütten wird es diesen Sommer nicht geben können.» Auch im Inland sind derzeit noch keine Urlaubsreisen möglich, die Hotels sind geschlossen.

(dpa)

BW-Kultusministerin: Normaler Unterricht vor den Sommerferien nicht realistisch

03:48
29.04.2020
Einen regulären, uneingeschränkten Unterricht wie vor der Corona-Pandemie hält Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor den Sommerferien nicht für realistisch. «Es wird eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht sein», sagte sie der «Schwäbischen Zeitung» (Mittwoch/Ravensburg). Die Kultusministerkonferenz hatte am Dienstag vorgeschlagen, dass alle Schüler vor den Sommerferien tageweise wieder die Schule besuchen sollen.

Der Schulbetrieb im Südwesten soll ab 4. Mai stark eingeschränkt und schrittweise mit etwa 330 000 Schülern wieder starten. Begonnen werden soll mit den Schülern, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen. Vor den Abschlussprüfungen sollen aber keine weiteren Klausuren geschrieben werden, wie Eisenmann am Dienstag sagte.

Über den Fernunterricht sagte sie in dem Interview, manches laufe nicht so, «wie wir uns das wünschen.» Der Bund habe nun 500 Millionen Euro zusätzlich angekündigt, um Kindern Laptops zu geben, die sich keinen eigenen leisten könnten. «Andere Kinder haben gar keinen Internetanschluss oder wohnen im Funkloch. Wir haben da Nachholbedarf, das bestreite ich nicht», so die Ministerin. «Auch Lehrer arbeiten zum Teil über Telefon und über die gute alte Post.»

Schulämter und Regierungspräsidien seien beauftragt, sich einen Überblick zu verschaffen, wo Homeschooling klappe und wo nicht. «Und dann möchte ich betonen: Es gibt sehr viele Lehrer, die Fernunterricht mit großem Engagement gestalten und ihre Schüler unterstützen. Aber zur Wahrheit gehört, dass es leider auch andere gibt», sagte Eisenmann.

(dpa/lsw)

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