Vor dem Hintergrund der Corona-Krise kritisieren Bildungsverbände im Südwesten enorme Rückstände der Schulen im Land bei der Digitalisierung. Mit einer gemeinsamen Initiative wollen der Berufsschullehrerverband, die Bildungsgewerkschaft GEW, der Grundschulverband, der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sowie der Verein für Gemeinschaftsschulen der Landesregierung Druck machen. Das Schulsystem im Land sei weder technisch noch inhaltlich darauf vorbereitet, einen online-gestützten Fernunterricht anzubieten, kritisieren die Verbände in einem Brief an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Sie fordern etwa eine Grund-Digitalisierung der Schulen im Land bis zu den Sommerferien 2021 und die Einrichtung eines Digitalisierungs-Beirats unter Beteiligung der Verbände.
Corona zeige wie unter dem Brennglas, was im Bildungsbereich los sei, kritisierte Matthias Wagner-Uhl vom Verein für Gemeinschaftsschulen. Thomas Speck vom Berufsschullehrerverband forderte für Schulen schnelle Internetverbindungen, eine alltagstaugliche WLAN-Struktur und pädagogische Server. Lehrer und Schüler müssten 1:1 mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. Die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz beklagte einen Mangel an Fortbildungen für Lehrer.