Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) appelliert an Fußball-Fans, sich bei möglichen Geisterspielen nicht vor den Stadien zu versammeln. «Dies ist wegen der steigenden Ansteckungsgefahr für jeden Fußballanhänger nicht nur untersagt, sondern zugleich unverantwortlich angesichts tausender Krankenhausmitarbeiter, die rund um die Uhr um das Leben Schwersterkrankter kämpfen», sagte GdP-Vize Jörg Radek am Donnerstag.
Ein Datum für eine mögliche Rückkehr zum Bundesliga-Spielbetrieb unter Sicherheitsvorkehrungen steht noch nicht fest. Wenn es soweit ist, sollen die Mannschaften in weitgehend leeren Stadien spielen. Beim ersten Liga-Geisterspiel Gladbach gegen Köln im März war es vor den Stadiontoren zu einer Ansammlung von Anhängern gekommen. Anschließend und unter dem Eindruck der fortschreitenden Pandemie hatten viele Fangruppen allerdings erklärt, dass sie sich im Falle von Geisterspielen nicht vor den Stadien versammeln wollen.
Radek wies darauf hin, dass auch Polizistinnen und Polizisten unnötig einer Coronavirus-Infektionsgefahr ausgesetzt wären, wenn sie Fanansammlungen vor den Stadien auflösen oder die Anreise größerer Gruppen unterbinden müssten. «Unsere Kolleginnen und Kollegen haben in dieser Zeit schon genug mit der Kontrolle der Einhaltung von Entscheidungen und Anordnungen in den Ländern zu tun», sagte Radek.
Der Gewerkschafter erklärte, er habe generell kein Verständnis dafür, dass die Deutsche Fußball Liga dem Fußball aus augenscheinlich finanziellen Gründen in der augenblicklichen Situation eine Sonderrolle einräumten.
(dpa)