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Verbandschef schlägt Notbetreuung für benachteiligte Kinder vor

11:35
17.04.2020
Leistungsschwache Schüler leiden aus Sicht des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) besonders unter den Schulschließungen in der Corona-Krise. Es gebe schwache Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern, die erreichten die Schulen kaum, sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand am Freitag in einer Videokonferenz mit Journalisten. Er stellt deshalb zur Diskussion, die Notbetreuung zu nutzen, um benachteiligte Kinder an den Schulen zu unterrichten, bevor sie weiter abgehängt werden. Leistungsschwächere Kinder täten sich mit der digitalen Lernumgebung deutlich schwerer. Aus der Distanz könnten die Lehrer ihnen nur schwer helfen. «Wir kriegen die nicht, wenn die Eltern nicht ans Telefon gehen und E-Mails nicht beantworten.»

Der Verband rechnet auch für das nächste Schuljahr nicht mit einer Rückkehr zum normalem Unterricht. «Corona wird uns über dieses Schuljahr hinaus auch ins nächste Schuljahr begleiten», sagte Brand.

Bislang dürfen Eltern mit Berufen in Schlüsselbereichen wie Medizin oder Polizei ihre Kinder bis zur sechsten Klasse in eine Notfallbetreuung geben. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf eine Ausweitung der Notbetreuung verständigt.

(dpa/lsw)

Für Atemwegs-Krankschreibungen ab Montag wieder Arztbesuch nötig

11:22
17.04.2020
Für Krankschreibungen bei leichten Atemwegsbeschwerden müssen Arbeitnehmer ab diesem Montag wieder zum Arzt gehen. Eine in der Corona-Epidemie eingeführte Ausnahmeregelung, dass dies auch nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt ging, wird nicht verlängert. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Freitag. Für die Beurteilung, ob man arbeitsunfähig ist und eine Krankschreibung erhält, ist wieder eine körperliche Untersuchung nötig. Von den Praxisärzten kam Kritik.

Der G-BA Vorsitzende Josef Hecken erläuterte, die befristete Ausnahme diente angesichts der dynamischen Corona-Entwicklungen dazu, Praxen zu entlasten und die Virus-Ausbreitung zu verringern. Diese Dynamik habe zwischenzeitlich aber durch strikte Abstands- und Hygieneregeln, die ebenfalls in Praxen beachtet werden, deutlich verlangsamt werden können. Die Behelfsregelung könne daher zum vorgesehenen Termin auslaufen. Dies entspreche auch den behutsamen Lockerungsschritten, die Bund und Länder beschlossen haben.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung kritisierte einen «abrupten Stopp» der Ausnahmeregelung, der weder für die Praxen noch für die Patienten gut sei. Man habe sich für eine Verlängerung bis 3. Mai eingesetzt, sei aber im Gremium überstimmt worden. Eine solche Verlängerung wäre auch deckungsgleich mit den staatlich beschlossenen Kontaktbeschränkungen gewesen.

Laut G-BA ist ein unmittelbares Arztgespräch vor allem bei Erkrankungen wichtig, die nur durch eine persönliche Untersuchung umfassend und präzise erkannt werden könnten. Unabhängig davon sollten Patienten mit typischen Covid-19-Symptomen oder unklaren Symptomen der oberen Atemwege vorher in der Praxis anrufen und das Vorgehen besprechen.

(dpa)

Corona-Krise führt zu starkem Rückgang der Fluggäste in Stuttgart

10:50
17.04.2020
Der stark zurückgegangene Flugverkehr im Zuge der Corona-Krise sorgt beim Stuttgarter Airport für einen Einbruch bei den Passagierzahlen. Im ersten Quartal dieses Jahres ging die Anzahl der Fluggäste nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,1 Prozent auf knapp 1,8 Millionen Menschen zurück, wie der Sprecher der Geschäftsführung, Walter Schoefer, am Freitag mitteilte. «Wie sich die Corona-Krise auf die Zahlen am Flughafen Stuttgart und den Luftverkehr langfristig auswirken wird, ist derzeit nicht absehbar. Wir wissen nicht, wie lange die Ausnahmesituation anhält, deshalb müssen wir jetzt auf Sicht fahren.»

Der Regionalflughafen nutzt die Zeit aktuell, um seine Start- und Landebahn teilweise zu erneuern. Die Arbeiten wurden nun vorgezogen.

(dpa/lsw)

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