Wie sieht der Handel in China aus - und was lässt sich davon auf Deutschland übertragen? Darüber diskutieren Karl Wehner (Geschäftsführer D-A-CH, Alibaba Group), Chenchen Zhang (Retail & Consumer Business Group Leader, PwC) und Stefan Genth (Geschäftsführer des Handelsverband Deutschland/HDE). Vor allem gilt: Made in Germany kommt bei chinesischen Konsumenten sehr gut an. „Die chinesischen Konsumenten wollen die Qualität ihres Lebens mit deutschen Produkten verbessern“, so Wehner. Und Zhang fügt an, dass sie im Gegensatz zu deutschen Konsumenten viel offener gegenüber neuen Technologien seien, wie beispielsweise dem Bezahlen per Face-Scan.
Und genau da beginnt das Problem: denn die Datenschutzvorkehrungen in Deutschland erlauben nicht alles. „Das System ist einfach anders aufgesetzt“, erklärt Genth. Auch wenn der Wunsch nach neuen Technologien besteht und künstliche Intelligenz viel möglich macht: sie sollen unter anderen Vorzeichen geschehen als im totalitären System China. In Deutschland sind Händler wie DM und Rossmann durch Alipay und eine funktionierende Omnichannel-Lösung dabei, aber lassen sich chinesische Lösungen in jeden Bereich übertragen? Teilweise ja, aber Genth betont auch: „Das sind immer noch völlig andere Ökosysteme. Wenn wir über Plattformen sprechen – und WeChat und Alipay sind Plattformen – dann müssen wir darauf achten, was das für den Konsumenten heißt, an Abhängigkeiten und an Wettbewerb." Vielleicht müsse der deutsche Handel sein eigenes System erst noch bauen.