Die Pandemie hat die Volkswirtschaften der meisten Länder und viele Branchen hart getroffen - vor allem, weil sich das Konsumverhalten der Verbraucher drastisch verändert hat. Aufgrund der Lockdowns und der wirtschaftlichen Instabilität waren die Verbraucher gezwungen, ihr Verhalten von einem Tag auf den anderen anzupassen. Konsumtrends, die sich in den letzten Jahren auf einem klaren Pfad entwickelt haben, wurden unterbrochen - es bleibt die Frage, ob diese Störung dauerhafte Auswirkungen haben wird. Was passiert jetzt, da die Wirtschaft wächst und sich das soziale Leben langsam öffnet - wie wird die neue Normalität des Verbraucherverhaltens aussehen?
Entlang fünf wichtiger Verbrauchertrends hat Monitor Deloitte über 2000 Verbraucher und Branchenexperten in Deutschland während des ersten Lockdowns befragt, wie sich das Konsumverhalten verändert hat und eine Prognose abgeleitet wie es sich in den nächsten 12 Monaten voraussichtlich entwickeln wird:
1. Online vs. Offline: Aufgrund der Abriegelung und des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins waren die Verbraucher gezwungen, mehr Waren online zu kaufen und mehr digitale Dienstleistungen zu nutzen. Wird sich dieser erzwungene Trend nach der Krise jedoch fortsetzen - und für welche Kategorien gilt dies besonders?
2. Sharing vs. Owning: Vor der Krise hatte die Sharing Economy ein Allzeithoch erreicht. Was wird nach der Krise geschehen - werden die Verbraucher beim Teilen von Räumen und Gütern zurückhaltender sein oder wird die Bequemlichkeit sie zurückführen?
3. In-Home vs. Out-of-Home: Außer-Haus-Verpflegung und Convenience-Formate waren vor der Krise auf dem Vormarsch. Der Lockdown hat die Menschen gezwungen, nicht nur zu Hause zu essen, sondern auch ihr Fitnessverhalten zu ändern. Wird die Krise den Fitness- und Gastronomiesektor für immer verändern oder sehnen sich die Verbraucher danach, zu ihren alten Gewohnheiten zurückzukehren?
4. Local vs. global: Die Globalisierung war in den letzten Jahrzehnten die treibende Kraft unserer Wirtschaft - zum ersten Mal überhaupt wurden globale Handels-, Reise- und Lieferketten schwer gestört, was bereits anhaltende Lokalisierungstendenzen fördert - insbesondere im Lebensmittel- und Einzelhandelssektor. Wie wird die neue Normalität aussehen? Sind die Verbraucher bereit, auf Bequemlichkeit zu verzichten und einen Aufschlag zu zahlen, um die lokale Wirtschaft auch mittelfristig zu unterstützen?
5. Datenschutz vs. Convenience: Im Vergleich zu einigen asiatischen Ländern haben deutsche Verbraucher schon immer sehr viel Wert auf Datenschutz und nicht auf die Weitergabe (zu vieler) persönlicher Daten gelegt. Die Krise und die gestiegene Abhängigkeit von digitalen Diensten hat jedoch viele Verbraucher dazu gezwungen, ihre Daten öfter als früher preiszugeben. Hat dies einen langanhaltenden Bewusstseinswandel gefördert oder nicht?
Um das Konsumentenverhalten nicht nur statisch zu einem Zeitpunkt zu erheben, sondern dynamisch über den Zeitverlauf beobachten zu können hat Deloitte zusätzlich eine internationale Consumer Pulse Survey aufgesetzt. In dieser Umfrage wurden erwachsene Verbraucher in 19 Ländern befragt. Um auch die Veränderungen im Zeitverlauf bis zum Jahresende erfassen und auswerten zu können, ist die Umfrage als kontinuierliche Studienreihe angelegt.
Im Rahmen des Vortrages des diesjährigen Deutschen Handelskongress 2020 wurden die Ergebnisse der Studie im Mai 2020 durch die Beobachtungen der Deloitte Global Consumer Pulse Survey ergänzt. Ziel ist es vor allem diese Fragen zu beantworten:
- Welche Verhaltensänderungen konnten am Anfang der Covid-19 Krise beobachtet werden und welche langfristigen Veränderungen zeichnen sich ab?
- Welche Erfolgsfaktoren können identifiziert werden und welche Händler haben diese während der Covid-19 Krise bereits gewinnbringend angewendet?
- Welche Erkenntnisse, Implikationen und konkreten nächsten Schritte ergeben sich hieraus für den Handel?
Details zu den genannten Studien finden Sie hier:
Erfahren Sie mehr zum Thema “Wie Corona nachhaltig das Konsumentenverhalten und den Handel beeinflusst hat” im Strategieforum II des Deutschen Handelskongresses am 18. November 2020. Zur Anmeldung gelangen Sie
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