Paech hat auch viel Gegenwind erlebt, gerade an der Universität. Wer wachstumskritisch ist, der bekommt viele Probleme. Vor seiner Professur beispielsweise kann man eine solche Haltung keinem empfehlen, sonst wird die Habilitation schwierig. Aber man sollte so weit wie möglich seine Freiräume nutzen, und das kann jeder. 

Wie radikal muss man sein? "Radikalität liegt in der Reduktion. Wandel heißt nicht immer das Erzeugen von Alternativen - es heißt manchmal auch auf etwas zu verzichten", erklärt Paech. Jeder Einzelne kann seinen Aktionsradius bemessen - und muss manchmal auch erkennen, dass es Einschränkungen gibt. Aber neben allen Einschränkungen gibt es auch immer Freiräume, und die muss man suchen. 

Dr. Diana Mantel

Vernetzung ist wichtig - und wie Paech betont, da ist schon viel vorhanden. Jedes Stück, das da dazukommt, ist wichtig und lässt die Netzwerke noch stärker wachsen. Gerade in Berlin gibt es viele kleine Projekte, die doch große Wirkung haben, wie Honig von Bienen von Hochhäusern. 

Wie kann man Menschen zu anderem Verhalten bringen, ohne Moralapostel zu sein? Da ist Paech direkt: es gibt so etwas wie ökologische Schuld, und auf diese muss man mit klaren Worten hinweisen. Fliegen beispielsweise, dafür muss man auch klare Worte finden und sich und anderen deutlich machen, was falsch ist.

Dr. Diana Mantel